Stuttgart (dpa/tmn) - Israel will in diesem Jahr die Urlauber aus Deutschland zu einem weiteren Aufenthalt in dem Land bewegen. Zuletzt sind laut israelischem Verkehrsbüro etwa 40 Prozent der deutschen Reisenden in dem Land nicht zum ersten Mal zu Besuch gewesen. Diesmal sollen es 60 Prozent werden.
Im vergangenen Jahr sei die Zahl der deutschen Touristen und Geschäftsreisenden um zwei Prozent auf 200 000 gestiegen, sagte Uri Sharon, Deutschlanddirektor des staatlichen israelischen Verkehrsbüros am Rande der Reisemesse Caravan, Motor, Touristik (CMT) in Stuttgart (noch bis 24. Januar).
Frühere Höchstwerte lagen allerdings bei bis zu 250 000 deutschen Reisenden. Insgesamt hatte Israel im vergangenen Jahr mit drei Millionen etwas weniger Touristen angezogen als im Vorjahr. Die Zahl der russischen Touristen sei wegen der wirtschaftlichen Lage im Heimatland zuletzt zurückgegangen. Wegen der politischen Unstimmigkeiten Russlands mit der Türkei und des Flugzeugabsturzes in Ägypten sei das Interesse aber schon im Winter wieder gestiegen, so Sharon. Israel verfügt selbst über einen schmalen Zugang zum Roten Meer.
Mehr als 70 Prozent der deutschen Reisenden kämen auf eigene Faust in das Land, den Rest machten Gruppen- und Pauschaltouristen aus, so Sharon. Die Planungszeit liege bei drei bis vier Wochen. Das will Sharon aber nicht auf die Sicherheitslage in dem Land zurückführen. Im Gegenteil: Die Nachrichten über Anschläge an anderen Urlaubsorten stellen die Lage in Israel seiner Meinung in ein anderes Licht: "Es gibt Bedrohungen in der ganzen Welt." Die hohen Sicherheitsmassnahmen beispielsweise am Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv würden deshalb besonders gewürdigt.
"Wir schätzen die Deutschen als Profitouristen ein", sagt Sharon. "Israel ist ein sicheres Reiseziel. Man kann sich frei bewegen." Allerdings müssten sich Touristen wie an anderen Urlaubsorten auch informieren. Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen in den Gaza-Streifen und spricht von einer verschärften Sicherheitslage unter anderem in Jerusalem, eine Zuspitzung sei nicht ausgeschlossen. Zuletzt hatten immer wieder einzelne Täter israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte angegriffen. © dpa
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