Zugreisende in Zürich wandeln im Bahnhof seit vielen Jahren unter einem elf Meter hohen Schutzengel mit betont üppigen und runden Formen. Die Skulptur der Künstlerin Niki de Saint Phalle (1930-2002) braucht nun ein Lifting.

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In der Nacht zu Freitag wurde der 1,2-Tonnen-Engel nun umgehängt, damit die Restauratoren Christian Marty und Petra Helm besser Hand anlegen können. In vier Wochen soll die gewaltige "Nana" aus Polyester an ihren angestammten Platz zurückkehren.

Der Staub wird mehrmals im Jahr entfernt, aber dieses Mal machen sich Marty und Helm mit Handtellergrossen Spezialradierern ans Werk, wie sie am Freitag im Bahnhof berichteten. Eine Reinigung mit Wasser würde die empfindliche Acrylfarbe schädigen.

Schönheitskur wegen Vogelkot

Zentimeter um Zentimeter wollen sie die Fettschicht abtragen, denn unter dem Engel werden in der Bahnhofshalle teils Bratwürste gebraten. Auch Vogelkot landet auf der Skulptur, ebenso wie Kondenswasser und Bremsstaub der Züge.

Die Schönheitskur ist alle zehn, 15 Jahre fällig. Die Skulptur "L'ange protecteur" hängt seit 21 Jahren in der Bahnhofshalle. Es war ein Firmengeschenk an die Schweizer Bahnen (SBB) zum 150-jährigen Bestehen.

Die französische Malerin war mit dem Schweizer Künstler Jean Tinguely verheiratet.  © dpa

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