Bad Muskau (dpa) - Die Waldeisenbahn Muskau ist künftig auf einer neuen Strecke unterwegs und soll mehr Touristen in die Region locken. Die gut drei Kilometer lange Strecke am Rande des Tagebaus Nochten soll Ostern 2017 eröffnet werden. "Wir hoffen auf grosse Nachfrage", sagte Bahnchef Heiko Lichnok.
Endstation ist dann der Aussichtsturm "Schwerer Berg" in der Nähe von Weisswasser. Mit dem Bau der neuen Strecke wurde im Herbst vergangenes Jahr begonnen, mittlerweile wurden das Gleisbett geschottert und die Gleise verlegt.
Die ersten Probefahrten soll es jetzt geben. "Um zu sehen, ob alles funktioniert und was noch zu tun ist", erklärte Lichnok. Anschliessend müssen Bahnübergänge, Wege und Bahnsteige hergerichtet werden. Das Ziel: Bis Ende September sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein, dann stehen Abnahme- und Genehmigungsverfahren an. Der Neubau ersetzt die 2,5 Kilometer lange Strecke der sogenannten Tonbahn, die dem Tagebau Nochten zum Opfer gefallen ist.
Zwischen 40 000 und 45 000 Touristen sowie Einheimische sind jedes Jahr mit der historischen Schmalspurbahn unterwegs. Dieselloks und alte Dampfloks ziehen zwischen März und Oktober die Waggons auf einer Spurweite von 60 Zentimetern. Die Waldeisenbahn wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Industriebahn eingerichtet und verbindet Weisswasser mit den Orten Kromlau und dem zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Fürst-Pückler-Park Bad Muskau.
Die Schmalspurbahn sei eine ideale Verbindung zwischen den Sehenswürdigkeiten der Region, so eine Sprecherin des Landratsamtes. Eisenbahnfans können auf der 3,3 Kilometer lange Neubaustrecke aber nur an ausgewählten Tagen wie etwa Feiertagen unterwegs sein. Ansonsten kann die Museumsbahn über Charterfahrten gemietet werden.
Die Finanzierung des Projekts läuft über Vattenfall, Angaben über die Summe der Investition machte der Energiekonzern nicht. Betrieben wird die Waldeisenbahn über ein Tochterunternehmen des Landkreises. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.