Die warmen Temperaturen locken Urlauber in Scharen an die Ostseestrände. Doch Baden ist an vielen Stellen verboten – es herrscht Lebensgefahr! Das Wetter sorgt für unberechenbare Strömungen: Erst gestern starb ein 70-Jähriger vor Scharbeutz, ein Teenager konnte gerade noch gerettet werden.
"In diesem Jahr haben wir für lange Zeit Wind aus Südosten und Osten, der auf das Land drückt und hohe Wellen verursacht", berichtet Martin Janssen, Pressesprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). "Dadurch entsteht eine gefährliche Unterströmung. Durch diese Strömung können Badegäste ins offene Meer gezogen werden."
Badeverbot am Timmendorfer Strand
Deswegen besteht vielerorts an der Ostsee zum Unmut der Urlauber Badeverbot. Den Ärger bekommen die Rettungsschwimmer direkt ab und werden häufig beschimpft. "Wir reden mit den Leuten und erklären, warum wir Badeverbote verhängen. Unsere Rettungsschwimmer können die Wetterlage gut beurteilen. Aber trotzdem gibt es Badegäste, die sich echauffieren," sagt Martin Janssen.
Am beliebten Timmendorfer Strand ist die Witterung offenbar besonders widrig. Dort bestand zumindest für den Dienstag noch Badeverbot. Nach Angaben des "Hamburger Abendblatts" mit Bezug auf den DLRG gab es in Schleswig-Holstein bisher über 30 lebensbedrohliche Situationen für Schwimmer und in Mecklenburg-Vorpommern am Wochenende sechs Tote.
DLRG: Schwimmer sollen auf Beflaggung achten
Die Situation ist angespannt, deswegen bittet die DLRG eindringlich, die Beflaggung ernst zu nehmen. "Rote Flaggen sollten unbedingt beachtet werden", warnt Martin Janssen, denn dann ist Baden verboten. Meistens wird die Baderestriktion auch mit entsprechenden Schildern kenntlich gemacht.
Hängt eine gelbe Flagge, ist das Baden und Schwimmen gefährlich, aber unter Vorsicht erlaubt. Generell sollten die Urlauber nur in den bewachten Zonen ins Meer gehen. Diese Abschnitte erkennen die Sommergäste an den Masten mit einer quergestreiften rot-gelben Fahne. Zusätzlich weht dort auch eine Flagge mit dem DLRG-Logo (Raubvogel auf Felsen vor blauem Meer).
So sieht es aktuell an den einzelnen Ostseestränden aus
In Usedom ist zurzeit der Strand laut "Bild"-Zeitung gelb beflaggt. Doch soll der Wind auf der Halbinsel wieder stärker werden, was eine rote Fahne zur Folge hätte. Auf Rügen herrscht offenbar Badeverbot. Die Wellen sollen auch hier noch zunehmen. In Kühlungsborn ist baden "Bild" zufolge ungefährlich. Zwar werden die Böen stärker, aber hier sei trotzdem weiter gutes Wetter angesagt. Das Gleiche gilt für Fehmarn, nur weiter draussen auf dem Meer sei der Wind stärker. Für Darss gibt die Wachstation Ahrenshoop/Born laut dem Boulevardblatt Entwarnung, auch hier sei das Wetter gut.
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