Jakarta (dpa) - Nach Protesten wegen der geplanten Erhöhung der Eintrittspreise für die indonesische Insel Komodo haben die Behörden die Massnahme zunächst verschoben. Die Insel ist weltweit für die seltenen Komodowarane bekannt.
Ursprünglich sollten die Ticketpreise bereits Anfang August drastisch steigen. Allerdings traten Tourismusunternehmen und Mitarbeiter der Branche in der Region nach der Ankündigung in einen Streik, weil viele Touristen ihre Reise angesichts der neuen Kostenstruktur storniert hatten.
Den Plänen zufolge müssen Besucher künftig ein Jahresticket für 3,75 Millionen indonesische Rupien (knapp 250 Euro) pro Person kaufen, um die Insel und ihre Tierwelt zu bestaunen. Bisher kostet der einmalige Eintritt etwa fünf Euro für einheimische Gäste und zehn Euro für Ausländer. Die Kosten würden nun erst im Januar 2023 angehoben, teilte ein Sprecher des Tourismusministeriums mit.
Die Regierung der Provinz Ost-Nusa Tenggara gab als Grund für die höheren Preise an, die Besucherzahl reduzieren zu wollen, um die Riesenechsen besser zu schützen. Zudem argumentiert sie, Gäste könnten die anderen Inseln des Archipels auch weiter zu günstigen Preisen besuchen. Nach einem Dialog zwischen der Lokalregierung und den Streikenden hätten diese ihre Arbeit nun wieder aufgenommen, sagte Tourismusminister Sandiaga Uno.
Der Komodo-Nationalpark, der aus den Inseln Rinca, Komodo und Padar besteht, ist seit 1991 Weltnaturerbe der Unesco. Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den "Varanus komodoensis" als gefährdet ein. Sie schätzt die Zahl der Exemplare auf Rinca und Komodo auf knapp 3500. Die Behörden in Indonesien hatten erstmals 2018 erklärt, die Besucherzahl für Komodo beschränken zu wollen. Vor der Corona-Pandemie kamen monatlich mehr als 10.000 Touristen.
Die bis zu drei Meter langen Komododrachen bevölkern den Planeten schon seit Millionen von Jahren. Die urzeitlich wirkenden Warane sind schnell und gelten als aggressiv. Charakteristisch ist ihre lange, gespaltene Zunge.
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