(ah) - Das Stockholmer Hotel "Berns" bietet seinen Gästen einen wahrlich aussergewöhnlichen Service. Damit sie sich wohlfühlen und gerne wiederkommen, finden sie in den Nachttisch-Schubladen neuerdings Sexspielzeug.
Das Haus schaut auf eine lange Geschichte zurück: Es existiert schon seit 1863. Dennoch scheint es keineswegs in alten Traditionen verhaftet zu bleiben, was diese Aktion beweist. Neben der altbekannten Zimmerausstattung mit Getränken, Knabbereien, Fernseher, Bibel und Co. können die Gäste dort nun ihrem Sexleben einen Kick geben. Sie haben die Qual der Wahl: Zur Disposition stehen Vibrator, Handschellen und - damit auch ja nichts schief geht - Potenzmittel.
Doch das sorgt gerade für Furore in Schweden. Vor allem die Polizei ist empört. Der Tageszeitung "Svenska Dagbladet" sagte Tom Eckerling von der Stockholmer Polizei: "Das Hotel versucht, etwas zu verherrlichen, wogegen wir gerade kämpfen." Gemeint ist damit das Bemühen der Ordnungshüter, die Prostitution einzudämmen.
Viele Stockholmer Hotels unterstützen die Polizei seit einer Weile dabei - darunter auch das Hotel "Berns". Es hatte das Erotikfilmprogramm aus seinen Zimmern verbannt, nachdem es eine Kooperation mit ECPAT eingegangen war. Dabei handelt es sich um einen Verein, der Kinder vor sexueller Ausbeutung schützen will.
Seine Sexspielzeuge will das "Berns" dafür nicht aus dem Sortiment streichen. Lediglich in Zimmern, in denen Familien mit Kindern übernachten, würden die Utensilien entfernt. Hotelmanager Andreas L'Estrade sagte dem "Svenska Dagbladet", an Sex sei schliesslich nichts Schlimmes und dass wolle das Hotel vermitteln. Im Übrigen gehen laut der Zeitung weder er noch Eckerling davon aus, dass Sexspielzeuge Prostitution fördern.
Dann ist ja doch alles in Butter und die Hotelgäste können sich entspannt und ohne Gewissensbisse ihrem Liebensleben hingeben...
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