Sommerzeit ist Urlaubszeit. Sonne, Strand und Meer: Es könnte alles so schön sein, wäre da nicht die Familie, die einen in den Wahnsinn treibt. Damit das dieses Jahr anders wird, haben wir neun hilfreiche Tipps erstellt, mit denen Sie auch den stressigsten Familienurlaub überstehen. Doch Vorsicht: So mancher Tipp birgt Gefahren.
1. Halten Sie den Ball flach
Wer den besten Urlaub aller Zeiten verspricht, darf sich nicht wundern, wenn er lange Gesichter erntet – vor allem von Kindern. Denn egal wie schön und aufregend Urlaubsort und Unterkunft beschrieben werden, in der Vorstellung von Kindern werden sie immer noch schöner und noch aufregender sein. Enttäuschung und schlechte Stimmung sind programmiert. Daher lieber nur einen Campingurlaub versprechen – im eigenen Garten. Im Vergleich dazu wird auch die letzte Absteige in Jesolo ein Highlight für die ganze Familie sein. Und statt Enttäuschung erntet man glückliche Gesichter.
Mögliche Gefahr: Die Wochen bis zum Urlaub könnten zur Hölle werden.
2. Meditieren Sie
Zehn Stunden zu fünft im Auto. Es gibt Stau und die Kinder schreien. In diesen Stunden sollte Ihre Seele Ihren Körper verlassen. Schliessen Sie die Augen und stellen Sie sich einen schönen ruhigen Ort vor – oder eine normale Familie. Fahrer lassen die Augen bitte offen.
Mögliche Gefahr: Ihre Seele beschliesst, nie wieder zurückzukehren.
3. Übernehmen Sie die Sitzplatzreservierung
Erfolgt die Reise mit dem Flugzeug, sollten Sie sich um die passsenden Sitzplätze kümmern. Wenn sich Ihre Familie wundert, warum sich Ihr Sitzplatz als einziger am anderen Ende des Fliegers befindet, ist natürlich das Buchungssystem schuld. Geniessen Sie diese Auszeit und vergessen Sie nicht, die Kinder darauf hinzuweisen, dass diese ihren Sitzplatz nicht verlassen dürfen – aus Sicherheitsgründen, selbstverständlich.
4. Nehmen Sie das Upgrade
Ihrer zehnköpfigen-Familie wird ein einziges Upgrade in die Business Class angeboten? Schlagen Sie unverzüglich zu! Champagner und Kaviar werden Ihr schlechtes Gewissen mit Sicherheit lindern. Meiden Sie allerdings den Blickkontakt mit Ihrer Familie – am besten bis zum Ende des Urlaubs.
Mögliche Gefahr: Sie werden enterbt.
5. Werden Sie "krank"
Sie brauchen nur einen Tag Ruhe von Ihrer wahnsinnigen Familie? Erinnern Sie sich an Ihre Schulzeit und Ihre Fähigkeiten im Vortäuschen von Krankheiten zurück. Wählen Sie eine ansteckbare Krankheit, sonst kommt wohlmöglich noch jemand auf die Idee, Sie zu pflegen. Schenken Sie sich einen ruhigen Tag mit Cocktails am Pool, während Ihre Familie den sechsstündigen Abenteuerwanderweg erkundet.
Mögliche Gefahr: Eventuelle Erklärungsnot, wenn Ihre Familie Sie betrunken auf einer aufblasbaren Plastikinsel im Pool findet.
6. Seien Sie vergesslich
Sie fahren den Familienbus und sind dafür verantwortlich, alle Mitglieder vor der grossen Fahrt einzusammeln? Wirken Sie dabei unglaublich gestresst und überfordert. Niemand wird Ihnen dann vorwerfen, wenn Sie erst auf der Hälfte der Fahrt bemerken, dass Sie Ihre nervige Cousine vergessen haben. Geben Sie ruhig die Option der Umkehr zur Abstimmung frei. Die Liebe zu einem Familienmitglied stösst in einem vollgestopften Bus schnell an ihre Grenzen.
Mögliche Gefahr: Beginn eines langen Kriegs mit Ihrer Cousine.
7. Machen Sie Urlaub vom Urlaub
Seien wir uns ehrlich: In Wahrheit braucht jeder Urlaub vom Familienurlaub. Planen Sie daher immer ein paar Tage zusätzlichen Urlaub ein, die nur Ihnen alleine gehören.
8. Machen Sie keine Diät!
Wer auch immer als erstes auf die Idee kam, während des Urlaubs Kalorien zu zählen: Sie oder er hatte mit Sicherheit keine Familie. Wer glaubt, seelischen Stress durch körperlichen Stress ergänzen zu müssen, hat irgendetwas im Leben nicht richtig verstanden. Es sei denn, man will sämtliche Stressfaktoren auf zwei Wochen im Jahr komprimieren. In diesem Fall empfehlen wir, während des Urlaubs noch unbedingt grundsätzliche Erziehungsansichten, ungeklärte Erbschaftsfragen oder schon (fast) vergessene Familienstreitigkeiten anzusprechen.
9. Freuen Sie sich auf den Alltag
Wenn die Erholung während des Familienurlaubs partout nicht gelingen will, muss umgekehrte Psychologie angewendet werden. Viele fahren nur deshalb in den Urlaub, damit sie sich wieder auf den Alltag zu Hause freuen können. Endlich wieder im eigenen Bett schlafen, endlich wieder Würstel mit Senf statt Spaghetti frutti di mare und endlich die Familie wieder abends und am Wochenende sehen. Zu Hause ist es eben doch am schönsten.
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