Urlauber aufgepasst: Wer in Italien demnächst am Strand mit seinem Handtuch einen Platz reserviert, für den kann es teuer werden. Die italienischen Behörden gehen mit Geldstrafen bis 200 Euro gegen das Reservieren am Strand vor – mit einer kurios anmutenden Begründung.
Einmal schnell mit dem Handtuch eine Liege oder ein Stück Strand reservieren gehört zwar nicht gerade zum guten Ton, ist für viele Touristen aber zur Selbstverständlichkeit geworden. Doch das kann in Italien jetzt teuer werden, wie der "Spiegel" unter Berufung auf die italienische Zeitung "La Repubblica" berichtet.
Demnach gehen italienische Behörden derzeit verstärkt mit der Beschlagnahmung von Strandutensilien und Geldstrafen bis 200 Euro gegen Touristen vor. Die Begründung: Mit der Reservierung würde Staatseigentum annektiert, denn öffentliche Strände sind in Italien Gemeingut und damit in staatlicher Hand. Und das bedeutet, der Staat hat auch die alleinige Reservierungs- und Verpachtungsgewalt, beispielsweise an Liegenvermieter.
Der Gedanke hinter den Bussgeldern ist simpel: Jeder soll die Möglichkeit haben, dieses Gemeingut auch zu nutzen, doch die Reservierungswut vieler Touristen mache die Nutzung des öffentlichen Raums unmöglich. Deswegen würde nun verstärkt wieder an den Stränden durchgegriffen.
Neu ist der "Guerra ad ombrellone selvaggio" ("wilder Sonnenschirm-Krieg") nicht, er wird bereits seit Jahren geführt. Viele Gemeinden in Italien haben deswegen in der Vergangenheit generelle Verbote erlassen, Gegenstände vor bestimmten Uhrzeiten an den Stränden zu deponieren. Doch diese werden kaum beachtet. So wird es nun für die Unbelehrbaren teuer – und an den Stränden Italiens vielleicht wieder etwas harmonischer.
(mgb)
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