- Es gibt im Internet unzählige Tipps, wie man bares Geld sparen kann, wenn man ein Hotel bucht.
- Doch welche dieser ganzen Ratschläge helfen wirklich und sind auch ernsthaft praktikabel bei der Hotelbuchung?
- Wir haben unsere Bestenliste erstellt und verraten Ihnen fünf Dinge, die wirklich Ihre Reisekasse schonen.
1. Lernen Sie Online-Buchungsportale zu verstehen und richtig für sich zu nutzen
Es ist nicht immer ganz einfach, über Hotelbuchungsportale das günstigste Angebot zu finden. Wie manövrieren Sie sich also erfolgreich dorthin? Lassen Sie sich zunächst nicht von den erstbesten Angeboten oben in der angezeigten Hotelliste irritieren. Diese sind häufig von den Portalen für sich selbst am gewinnbringendsten eingestufte Angebote, aber nicht unbedingt die Besten und Günstigsten für Sie.
Deshalb: Immer erst einmal nach aufsteigendem Preis filtern, um wirklich die günstigsten Preise angezeigt zu bekommen. Hotelbuchungsportale setzen zudem oft auf psychologische Verkaufstricks, damit Sie eher und schneller bei ihnen buchen. Einer davon sind Lockangebote, die beispielsweise "bis zu 70% auf Hotels" versprechen.
Das Problem: Häufig findet man die versprochenen Rabatte auf der Seite so nicht wieder; sie gelten nur für ein ganz bestimmtes Anreisedatum mit besonderen Konditionen. Lassen Sie sich deshalb nicht davon blenden und setzen Sie lieber auf Angebote mit "mindestens" z.B. 50 % Rabatt. Ein kleiner sprachlicher Unterschied kann hier schon einen riesigen Unterschied in Ihrem Portemonnaie ausmachen.
Lassen Sie sich zudem nicht von künstlichen Verknappungsmeldungen wie "Angebot gilt nur noch 2 Stunden" unter Stress setzen. Diese sollen Sie psychologisch dazu bringen, sich schneller für eine Buchung zu entscheiden und die rationale, objektive Betrachtung eines Angebots aushebeln und sind immer ganz ernst zu nehmen. Das ist auch in Zeiten von Online-Portalen nicht anders als das Einkaufen im Supermarkt, wenn es mal wieder nur für ein paar Tage drei Artikel zum Preis von zweien gibt.
Am Ende ist es mit dem Finden des besten Preises auf Hotelportalen wie mit der Milch: Die wird in Supermärkten immer ganz unscheinbar und irgendwo hinten versteckt. Aber es gibt Sie, und wenn Sie sich nicht ablenken lassen, finden Sie diese beziehungsweise Ihr Sparangebot schon. Übung macht hier den Meister!
2. Rufen Sie direkt im Hotel an
Deutsche Hotels sind seit 2015 nicht mehr verpflichtet, ihren besten Preis auf den bekannten Hotelbuchungsportalen wie Booking & Co. zur Verfügung zu stellen. Die sogenannte Bestpreisregel wurde von den Gerichten als unzulässig erklärt. Das heisst, Hotels können einen günstigeren Preis auf ihrer eigenen Seite anbieten.
Deshalb lohnt es sich, wenn Sie ein Haus näher ins Auge gefasst haben, auf die entsprechende Hotelwebsite zu schauen oder einfach an der Rezeption anzurufen. Unter Umständen erhalten Sie hier sogar einen richtig günstigen Preis, weil hier nicht die Vermittlungsprovisionen der Hotelbuchungsportale von bis zu 15 Prozent draufgeschlagen werden.
Seit Juni 2019 gibt es allerdings eine Ausnahme: Das Buchungsportal "Booking.com" darf Hotels verpflichten, ihre Zimmer auf der eigenen Internetseite zumindest nicht günstiger anzubieten als auf der Portalseite.
3. Preisvergleichsportale richtig nutzen
Wer keine Lust und viel Zeit hat, sich auf den einzelnen Hotelportalen zu bewegen, der findet eine gute Übersicht an Preisen und Sparangeboten auf Vergleichsportalen wie Trivago, idealo und Check24. Diese Suchmaschinen suchen sich ihre Inhalte von den üblichen Hotelbuchungsportalen wie Booking, HRS, Expedia & Co. zusammen.
Vorteil dieser zwischenvermittelnden Suchmaschinen: Hier haben Sie alle grundsätzlichen Informationen auf einen Blick, ausführliche Hoteldetails finden Sie allerdings naturgemäss weniger. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie hier online den günstigsten Preis finden, ist hier am höchsten. Sparfüchse kommen so auf ihre vollen Kosten, wenn Service, Stornomöglichkeiten & Co. erst einmal unwichtig für ihre Buchungsentscheidung sind.
4. Setzen Sie auf Gutscheine
Bevor Sie buchen, schauen Sie, ob das jeweilige Hotelbuchungsportal Rabatte in Form von Gutscheincodes anbietet. Das können Sie einfach über Seiten wie Reiseuhu oder Urlaubspiraten tun oder einfach nach Hotelgutscheinen googeln.
Codes bekommen Sie auch häufig, wenn Sie sich für den Newsletter des Portals anmelden oder wenn Sie eine bestimmte Warenkorbgrösse erreichen. Die Rabattcodes können 10 bis 20 Prozent umfassen oder einen konkreten Geldwert beinhalten, erfahrungsgemäss bis zu einer Höhe von 150 Euro.
5. Gezielt Hotels mit 0 Sternen bei der Suche berücksichtigen
Nicht alle Hotels in Deutschland sind DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband e.V.) sterneklassifiziert, das heisst, entsprechen nicht den klassischen 1 bis 5 Hotelsternekategorien. Nur 8.000 von 30.000 Hotels, Gasthöfen und Pensionen nehmen an dem Programm teil.
Weshalb fallen diese Häuser aus dem Raster? Oft sehen diese Hotels sich nicht in den Kriterien genügend reflektiert, halten sie für veraltet und nicht sinnvoll. Eine Studie der Münchner Hotelberater pkf Hotelexperts beweist, dass gerade im Budget-Hotel-Segment nur sehr wenige Hotels eine Klassifizierung beantragen, so auch die Hotel-Gruppe 25hours und das Design-Hotel in München Cocoon.
Das bedeutet, wenn Sie nur nach den üblichen Sternekategorien filtern, werden Ihnen womöglich eine Vielzahl von stilvoll eingerichteten Design-Hotels zu einem "Economy"-Preis gar nicht angezeigt. Filtern Sie deshalb gezielt bei den Hotelsuchmaschinen und Hotelbuchungsportalen nach null Sternen. So bekommen Sie unter Umständen ein richtiges Schnäppchen.
Wenn Sie diese Tipps konkret bei Ihrer Hotelsuche berücksichtigen, dürfte einem günstigen, aber gleichzeitig hochwertigem Hotelbesuch nun nichts mehr entgegenstehen.
Verwendete Quellen:
- Welt.de: So durchschauen Sie die Tricks der Hotelportale
- Cmshs-bloggt.de: "Enge" Bestpreisklausel von Booking.com zulässig
- Hotelstars.eu: Deutsche Hotelklassifizierung Kriterienkatalog
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.