Für viele Passagiere der irischen Ryanair beginnen die Weihnachtsferien mit einer Zitterpartie. Wegen eines Warnstreiks der Piloten soll an den zehn deutschen Standorten der Airline an diesem Freitagmorgen für vier Stunden kein einziger Flug abheben.

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Beim Billigflieger Ryanair streiken erstmals die Piloten. Für vier Stunden will die Vereinigung Cockpit zwei Tage vor Heiligabend den Betrieb an den deutschen Ryanair-Basen lahmlegen.

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Dazu hat die Gewerkschaft die rund 200 in Deutschland fest angestellten Ryanair-Piloten aufgerufen.

Wo und wann wird bei Ryanair gestreikt?

Betroffen sind an die 20 Abflüge, darunter 6 in Frankfurt und 5 am Hunsrück-Flughafen Hahn. Das entspricht rund 3.000 Passagieren. In Berlin-Schönefeld sind regulär sieben Abflüge geplant.

Allerdings hatte der Streik an Deutschlands grösstem Flughafen in Frankfurt zunächst keine Auswirkungen. Die sechs Flüge, die in der Zeit des Warnstreiks starten sollen, wurden wie gewohnt abgefertigt.

Keiner der Flüge wurde am frühen Morgen abgesagt. Viele Passagiere, die um ihren Weihnachtsurlaub gefürchtet hatten, waren erleichtert.

Es ist der erste Streik in der Geschichte des 1985 gegründeten Billigfliegers, der die höchsten Passagierzahlen in ganz Europa aufweist.

An den Weihnachtsfeiertagen solle aber nicht gestreikt werden, versicherte Gewerkschaftschef Ilja Schulz.

Ryanair kritisierte den Streik scharf und riet Passagieren, trotz Streiks zum Flughafen zu kommen. Man plane, alle angesetzten Flüge auch durchzuführen.

Bereits am Mittwoch waren nach Darstellung der VC erste Sondierungsgespräche mit dem Unternehmen über einen Tarifvertrag nicht zustande gekommen, weil Ryanair zwei der fünf in Dublin anwesenden VC-Tarifkommissionsmitglieder als Verhandlungspartner abgelehnt habe.

Die Verhandlungen seien damit gescheitert, teilte die VC mit. Die beiden abgelehnten Verhandler stehen mit Ryanair in arbeitsrechtlichen Kündigungsschutzprozessen.

Ryanair-Piloten kämpfen europaweit für Anliegen

Man lasse sich von der Fluglinie nicht vorschreiben, mit wem sie verhandeln wolle, sagte Schulz. Dies gelte auch für die vom Unternehmen angebotene Gesprächsrunde am 5. Januar in Frankfurt.

Die Piloten organisieren ihre Aktivitäten zum Arbeitskampf weiterhin europaweit. Der vierstündige Warnstreik ist aber auf die deutschen Standorte beschränkt.

Nach Angaben der VC gibt es bereits in Irland, Portugal, Spanien, Italien, Niederlanden, Schweden und Deutschland öffentlich bekanntgemachte Tarifkommissionen.

In Irland hat Ryanair die dortige Gewerkschaft Impact schriftlich als Interessenvertretung anerkannt.

Die Gewerkschaften verlangen eine Vielzahl von Verbesserungen in den Arbeitsverhältnissen der rund 4.000 Ryanair-Piloten.

Unter anderem stören sie sich an schlecht strukturierten Einsatzplänen, plötzlichen und als willkürlich empfundenen Versetzungen, geringen Fix-Gehältern und dem weit verbreiteten System sogenannter Vertragspiloten.  © dpa

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