Wer auf den nordamerikanischen Kontinent reist, kann sich ausschliesslich in Städten aufhalten. Sobald der Reisende aber unberührte Natur sucht, wird er auf die vielen Nationalparks wie den Arches-Park in Utah bei Moab stossen.

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Das Kennzeichen dieses Gebietes, das sich auf 309 Quadratkilometern erstreckt, sind die unzähligen natürlichen Bögen (zu englisch Arches), denen das Schutzgebiet seinen Namen verdankt.

Durch Erosion des Sandsteins entstehen in einem fortlaufenden Prozess natürliche Brücken, die mit der Zeit aber auch wieder einstürzen.

Im Sommer wird es mit 40 Grad Celsius extrem heiss und im Winter bis zu minus zehn Grad kalt, so dass die natürlichen Bewohner wie Kängururatten, Füchse und Kojoten mit starken Temperaturschwankungen, aber auch Wasserknappheit auskommen müssen.

Mit einer Ausbreitung über fast 9.000 Quadratkilometer auf dem Gebiet der drei US-Bundesstaaten Wyoming Montana und Idaho ist Yellowstone einer der grösseren Nationalparks.

Als Teil der Rocky Mountains liegt er auf einer durchschnittlichen Höhe von 2.440 Metern. Auf dem Flecken unberührter Landschaft gibt es Geysire, heisse Quellen, einen tiefen Canyon, einen Fluss mit mehreren Wasserfällen, Wälder, Berge und einen See.

Yellowstone ist ausserdem bekannt für seine Population von etwa 500 Grizzly-Bären, mehr als 3.500 Bisons und einer steigenden Zahl von kanadischen Wölfen.

Eine der Attraktionen des Yosemite-Parks in Kalifornien ist der Half Dome, mit einer Höhe von 2.693 Metern.

Vom Gipfel geht es 415 Meter senkrecht in den Abgrund. In den 1870ern wurde der Berg, dessen Granit-Körper 1.444 Meter über das Tal hinausragt, als unbesteigbar bezeichnet.

George G. Anderson besiegte 1875 dennoch den Berg. Heute können Touristen den Half Dome auf einem 14 Kilometer langen Pfad erklimmen, der durch Holzplanken-Trittbretter und Stahlseil-Geländer gesichert ist.

In der Sierra Nevada gelegen, bietet der Yosemite einen Reichtum an Tieren und Pflanzen, von denen 160 Arten vom Aussterben bedroht sind.

Das Death Valley (Tal des Todes) ist ein Gebiet der Extreme. Das Schutzgebiet ist die trockenste Region der USA und gleichzeitig ein Hitzepol. Der tiefste Punkt liegt 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel. Nur 135 Kilometer entfernt kommt der Mount Whitney auf über 4.400 Meter.

Zu den wenigen ständigen Bewohnern des Death Valleys gehören die Ureinwohner der Timbisha Shoshonen. In der Nähe ihres Stammesgebietes liegt die Furnace Creek Ranch, auf der am 10. Juli 1913 unglaublich heisse 56,7 Grad Celsius gemessen wurden.

Die Artists Palette liegt an den Hängen der Black Mountains und ist berühmt für ihre vielfarbigen Gesteinsformationen. Die Farben entstehen durch Oxidation verschiedener Metalle, so dass etwa rote oder türkisfarbene Flächen zu sehen sind.

Der Kilauea ist der aktivste Vulkan der Erde und liegt im Hawai'i Volcanoes, der vom Pazifik bis zu der 4.169 Meter hohen Erhebung reicht. 1987 ernannte die UNESCO den Park zum Welterbe. Etwa die Hälfte des Schutzgebietes ist von einer bizarren Lava-Landschaft bedeckt.

500 Meter vom touristisch erschlossenen Crater Rim Drive entfernt liegt die Thursten Lava Tube - ein Tunnel-Labyrinth, das auf einer Länge von 300 Metern erschlossen ist.

Ausser dem Kilauea sind ausserdem der Iki-Krater, Halema'uma'u oder der ebenfalls aktive Pu'u'-O-o zu besichtigen.

In den kanadischen Rocky Mountains und in der Provinz Alberta liegt das über 10.000 Quadratkilometer grosse Jasper-Gebiet. Zu den grösseren Bewohnern des Parks gehören Elche, Wapitis, Dickhornschafe, Bergziegen, Schwarz- und Grizzlybären, Luchse, Wölfe und Kojoten.

Auf Wanderwegen mit einer Gesamtlänge von 1.200 Kilometern können Besucher den Park erkunden. In dem Reservat liegt mit dem Maligne Lake der grösste Gletschersee der kanadischen Rockys.

Vom Sunwapta-Pass (2.035 Meter) und dem Bow-Summit (2.069 Meter) gelangen die Urlauber in die baumlose Region der benachbarten Berge.

Banff liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Jasper-, Yoho- und Kootenay-Schutzgebieten und erstreckt sich über 6.641 Quadratkilometer. Im Park liegt der Lake Louise, der nach Prinzessin Louise Caroline Alberta benannt wurde und über eine einzigartige türkisblaue Farbe verfügt.

Der Icefields Parkway führt über 230 Kilometer zum Columbia-Eisfeld, dessen Eismassen zwischen 100 und 365 Meter hoch sind. Aus diesem Eisfeld entspringen die beiden Flüsse Athabasca River und der North Saskatchewan River, die in den arktischen Ozean, den Atlantik und den Pazifik münden.

In British Columbia ist das Kootenay-Reservat beheimatet. Das über 1.400 Quadratkilometer grosse Gelände ist bekannt für seine unterschiedlichen klimatischen Zonen wie Grass-Steppen, Kaktus-Landschaften und Waldgebiete. In dem Gebiet leben Ureinwohner der Stämme Ktunaxa und Kinbasket, für die einige Kootenay-Orte heilig sind.

Die 94 Kilometer lange Banff-Windermere Überlandstrasse führt an den Flüssen Vermilion und Kootenay entlang und durch die enge Schlucht des Sinclair Canyons. Das Maskottchen von Kootenay ist die weisse Bergziege.

Im äussersten Ostzipfel Kanadas sind die Cape Breton Highlands gelegen. Das Schutzgebiet in der Provinz Nova Scotia ist für seine wilden Hochlandschaften und die bizarre Atlantikküste bekannt. Das Cape Breton Plateau ist Teil der Appalachian Berge, die sich vom US-Bundesstaat Georgia bis nach Neufundland erstrecken.

Die Hochebene besteht aus riesigen Felsen, zwischen denen immer wieder tief abfallende Canyons liegen. Die Artenvielfalt drückt sich durch die vielen verschiedenen Tiere wie Elche, Kojoten, Lummen-Vögel, Strumpfbandnattern oder Krabben aus.

Darunter sind auch gefährdete Arten wie kleine Tümmler, Luchse, Bicknell-Drosseln oder Steinbeisser-Fische. Das Zusammentreffen von nördlicher Atlantikströmung mit wärmeren Strömungen ermöglicht die aussergewöhnliche Vielfalt bei Flora und Fauna.

Bei dem Dorf Alma in der kanadischen Provinz New Brunswick liegt der Fundy-Nationalpark, der mit gut 200 Quadratkilometern einer der kleinsten seiner Art ist. Bis zu neun Meter sinkt der Waserspiegel bei Ebbe in der Fundy-Bucht ab. Unterschiedlichste Krabben, Muscheln und Würmer leben in dem tiefen Schlick.

In der Salz-Marsch der Fluss-Mündungen von Upper Salmon, Point Wolfe und Goose leben Enten, Gänse und Fischreiher. In den Wäldern trifft man Ahorn-, Birken-, Fichten- und Tannenbäume an.

Wenn im Herbst die Ahornblätter viele verschiedene Farben annehmen, durchdringt intensiver Fichtengeruch die Wälder, in denen Schneehasen, Biber, Bären, Fledermäuse, Elche und Hirsche zu Hause sind.

Zum Welterbe der UNESCO gehört der Nationalpark um die Ruinen von Palenque. Im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gelegen, besuchte 1576 Pater Pedro Lorenzo de la Nada als erster Europäer die Tempel, deren Areal damals von den Indios Otolum - Land der festen Häuser - genannt wurde.

Der dazugehörige Tempel der Inschriften wurde von den Mayas um das Jahr 675 erbaut. Die Relief-Schriften bilden 180 Jahre Geschichte der Stadt ab - mit dem Hauptaugenmerk auf das Leben der Stadtfürsten.

In der Tempel-Anlage steht ein grosser Stein-Sarkophag, der reich mit Ornamenten verziert ist. Das dazugehörige Grab ist mit Stuck-Skulpturen geschmückt. Ausserdem gibt es zwei weitere Tempel und den Vier-Geschichten-Turm zu sehen.

Cascada de Basaseachic liegt in der mexikanischen Provinz Chihuahua, die als das am dünnsten besiedelte Gebiet Mexikos gilt. Hier gibt es mit mehr als 300 Metern Höhe den höchsten Wasserfall Mexikos zu sehen. In den Pinien- und Eichenwäldern wie auch in den wüstenähnlichen Steppen leben Hirsche, Klapperschlangen, Berglöwen, Halskragen-Warane, Pumas und Spechte.

Mit seinen bis 850 Metern steil aufragenden Felsen ist das Schutzgebiet bestens zum Bergsteigen geeignet. Bisher finden aber nur relativ wenige Besucher den Weg in den Park, weil es nur wenig vorgegebene Kletter-Routen gibt.

An der östlichen Karibik-Küste liegt das Tulum-Reservat. Wie Palenque beheimatet auch dieser Park Ruinen aus Maya-Zeiten. Auch wenn eine einzelne Inschrift auf das Jahr 564 datiert wird, sind die meisten Gebäude wohl zwischen 1200 und 1450 entstanden.

Tulum bedeutet in der Maya-Sprache Wand, Zaun, Graben und deutet an, dass die Tempelanlage schon von Anfang an von mächtigen Steinmauern und Gräben umgeben war.

Seit seiner Erbauung ist diese Maya-Gebetsstätte bis in das späte 20. Jahrhundert als kultischer Ort genutzt worden, dann wurden die Ströme der Touristen zu zahlreich. Nur 120 Kilometer vom populären Strand Cancún entfernt, erreichen täglich Busstouren die romantisch gelegene Ruinen-Stadt.

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