Der nächste Fauxpas einer gebeutelten Fluggesellschaft: United Airlines hat ein verlobtes Paar aus einem Flugzeug in Houston geworfen. Dabei hatten die beiden eigentlich nur einem anderen Passagier einen Gefallen tun wollen.
Vor wenigen Tagen hatten Ordnungskräfte von United Airlines einen Passagier gewaltsam aus einem Flugzeug gezerrt und damit für einen handfesten Skandal gesorgt.
Nun beschert dem Unternehmen ein weiterer unangenehmer Zwischenfall negative Schlagzeilen.
Verlobtes Pärchen darf nicht mitfliegen
Michael Hohl und seine Verlobte Amber Maxwell wollten am Oster-Wochenende zu ihrer Hochzeit nach Costa Rica reisen. Doch das Pärchen durfte mit Flug 1737 von United Airlines nicht aus Houston, Texas, abheben, wie NBC berichtet.
Hohl und Maxwell hatten demnach gewöhnliche Economy-Tickets in der Maschine gebucht. Als sie sich diesen näherten, bemerkten sie einen schlafenden Mann, der diese Sitzreihe blockierte.
Um den Passagier nicht aufzuwecken, entschlossen sie sich drei Reihen weiter vorne Platz zu nehmen. Hohl zufolge habe es in dem nur halb gefüllten Flugzeug zahlreiche leere Plätze gegeben.
"Wir dachten, dass es keine grosse Sache wäre. Es war ja nicht so, dass wir versucht hätten, uns Sitze in der First Class zu ergattern", sagte der Bräutigam gegenüber NBC.
US-Marschall kommt an Bord und greift ein
Ein Flugbegleiter fragte die beiden, ob sie sich auf ihren gebuchten Plätzen befänden. Als sie dies verneinten und nach einem Upgrade fragten, wurde ihnen deutlich gemacht, dass dies nicht möglich sei und sie zurück auf die für sie vorgesehenen Plätze müssten.
Hohl zufolge wollte das Paar dem Wunsch gerade nachkommen, als ein US-Marschall das Flugzeug betrat und sie aufforderte, dieses umgehend zu verlassen.
Die Verlobten kooperierten und verliessen die Maschine - auch wenn sie den Grund für ihre Verbannung nicht wirklich verstanden: "Sie sagten, wir hätten uns ordnungswidrig verhalten und seien ein Risiko für die Sicherheit der anderen Fluggäste", so Hohl.
In einer Stellungnahme rechtfertigte United Airlines den Vorfall. Die Passagiere hätten wiederholt versucht, nicht gebuchte Plätze zu besetzen, und den Anweisungen des Bordpersonals nicht Folge geleistet.
Hohl: "Situation war ziemlich merkwürdig"
Braut und Bräutigam wurden nach dem Vorfall auf einen Flug am nächsten Morgen umgebucht. Allerdings lehnten sie dieses Angebot ab und sagten, sie würden nie wieder mit United Airlines fliegen.
"Ich denke mit dem Kundenservice ist es deutlich bergab gegangen", monierte Hohl. Die ganze Situation habe er insgesamt als "ziemlich merkwürdig" empfunden.
Ihren privaten Plänen konnte die verspätete Anreise übrigens nichts anhaben. Am kommenden Donnerstag werden Hohl und Maxwell wie geplant in Costa Rica vor den Traualtar treten. (fte)
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