Die Niederlande und besonders Amsterdam sind seit jeher ein beliebtes Reiseziel für Touristinnen und Touristen aus aller Welt. Bald dürfte ein Urlaub in das Land allerdings deutlich teurer werden.
Mit ihren malerischen Kanälen und farbenfrohen Tulpenfeldern sind die Niederlande ein beliebtes Reiseziel für Besucher aus aller Welt. Möglicherweise müssen Urlauberinnen und Urlauber künftig aber tiefer in die Tasche greifen, um die Schönheit des Landes zu geniessen. Was steckt dahinter?
Niederlande will Mehrwertsteuer drastisch erhöhen
Die niederländische Regierung will laut verschiedenen offiziellen Seiten die Staatsfinanzen aufbessern – und das auf Kosten von Touristinnen und Touristen. Sie plant, die Mehrwertsteuer zu erhöhen – von derzeit 9 auf 21 Prozent. Diese Änderung soll voraussichtlich am 1. Januar 2026 in Kraft treten und wird besonders die Kosten für Unterkünfte betreffen.
Ferienwohnungen, Hotels und Wohnmobile werden von der Erhöhung direkt betroffen sein, was zu einem deutlichen Preisanstieg für Übernachtungen führen dürfte. Auch Pensionen, Hostels und durch Online-Plattformen wie Airbnb gebuchte Unterkünfte werden nicht verschont. Lediglich für Campingplätze bleibt die Mehrwertsteuer bei den bisherigen 9 Prozent.
Allerdings muss die Gesetzesänderung noch Abstimmungen in der zweiten und ersten Kammer des niederländischen Parlaments durchlaufen.
Besonders spürbar in Amsterdam
Besonders spürbar werden die Preissteigerungen wohl in beliebten Touristen-Hotspots wie Amsterdam. Die niederländische Hauptstadt erhöhte bereits 2024 die Touristensteuer von 7 auf 12,5 Prozent. Kommt da noch die neue erhöhte Mehrwertsteuer hinzu, dürften Reisen nach Amsterdam künftig alles andere als ein Schnäppchen sein.
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Zusätzlich wird die Abgabe für Tagestouristen, insbesondere von Kreuzfahrtschiffen, von acht auf elf Euro pro Person und Tag angehoben – dabei handelt es sich um die höchste Touristensteuer Europas.
Viele Massnahmen, um Tourismus zu regulieren
In Amsterdam scheint man generell seit einiger Zeit nicht besonders glücklich mit dem Massentourismus und dessen Auswirkungen auf die Stadt. Allein in den vergangenen Monaten hat die Stadt eine Reihe an Massnahmen ergriffen, um den massiven Anstieg von Touristinnen und Touristen zu regulieren und die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner zu verbessern.
Unter anderem hat die Stadtverwaltung beschlossen, dass keine Kreuzfahrtschiffe mehr im überlaufenen Stadtzentrum anlegen dürfen. In den kommenden Jahren soll die Zahl der Flusskreuzfahrtschiffe, die in Amsterdam anlegen dürfen, halbiert werden. Seit Januar 2024 dürfen Reisebusse mit einem Gewicht von über 7,5 Tonnen nicht mehr ohne Genehmigung ins Stadtzentrum fahren, stattdessen gibt es spezielle Haltestellen am Stadtrand.
Zudem hat Amsterdam eine Touristenquote von maximal 20 Millionen Übernachtungen pro Jahr eingeführt, um die Anzahl der Übernachtungen zu regulieren. Weil diese bereits 2023 überstiegen wurde, gibt es nun ein Verbot für das Bauen neuer Hotels. Ein langfristiges Projekt sieht zudem vor, das Rotlichtviertel aus dem Stadtzentrum an den Stadtrand zu verlegen. Dies soll dazu beitragen, den Sextourismus aus dem Herzen Amsterdams zu verbannen und eine angenehmere Atmosphäre für Anwohnerinnen und Anwohner zu schaffen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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