Die Verteidigung setzte im 1MDB-Prozess in Bellinzona am Donnerstag zum Gegenschlag an. Die Verteidigung kritisierte unter anderem die verkürzte Sicht der Anklage.
Im 1MDB-Prozess hat die Verteidigung nach dem scharfen Plädoyer der Bundesanwaltschaft am Vortag das Wort erhalten. Die drei Anwälte der beiden Angeklagten äusserten sich zur Beziehung zwischen Petrosaudi und dem Staatsfonds und beleuchteten die Rolle der Malaysier.
Forderungen gehen weit auseinander
Während die Bundesanwaltschaft (BA) lange Freiheitsstrafen für die Angeklagten forderte, machten die Anwälte klar, dass sie vor der Strafkammer auf Freispruch plädieren. Der Anwalt Daniel Zappelli erinnerte am Donnerstag daran, dass mehrere Vorwürfe von der Anklage fallen gelassen wurden und Schlüsselfiguren wie der ehemalige malaysische Premierminister Najib Razak oder sein Berater Jho Low nicht anwesend sind.
Der zweite Verteidiger, Nicolas Rouiller, führte aus, die BA habe den Kontext ignoriert. "Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie und ein patrimoniales Regime." Myriam Fehr-Alaoui betonte als dritte Verteidigerin die Seriosität der Akteure um den Staatsfonds und Petrosaudi - insbesondere Banken, Finanzberater und Erdölexperten. Diese Akteure seien die Garanten für die Seriosität. (SDA/lag)
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