Die offizielle Schweizer Kunstflugstaffel Patrouille Suisse feiert am 22. August ihr 60-jähriges Bestehen. Als Botschafterin der Luftwaffe begeistert die Fliegerstaffel mit ihren Vorführungen seit Jahrzehnten im In- und Ausland. Doch ihre Zukunft ist unsicher.

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Gegründet wurde die Patrouille Suisse am 22. August 1964 als Formation von vier Hunter-Jagdflugzeugen, wie die "Aargauer Zeitung" im April schrieb. Mit Blick auf die Landesausstellung Expo 64 in Lausanne und die Feier zum 50-jährigen Bestehen der Luftwaffe habe man das Training mit der Hunter-Doppelpatrouille intensiviert.

Die Luftakrobaten machten sich schnell einen Namen und wurden von der Armee gefördert, die deren Wert für Marketingzwecke zu nutzen wusste, wie es im Medienbericht weiter hiess. Die Medien begleiteten das Unterfangen von Beginn weg begeistert.

Die Patrouille Suisse fliegt seit 1995 mit dem F-5 Tiger. Bei den Vorführungen stehen jeweils sechs überschallfähige Kampfflugzeuge im Einsatz, wie die Patrouille Suisse auf ihrer Website schreibt. Im Gegensatz zu vielen anderen Vorführteams nutzt die Kunstflugstaffel ein Kampfflugzeug, das auch aktiv in der Luftwaffe eingesetzt wird.

Zukünftig mit Propellerflugzeugen?

Die Zukunft der Kunstflugstaffel ist ein heiss diskutiertes Thema in der Politik. Mitte Juni hat der Nationalrat diesbezüglich ein Postulat seiner sicherheitspolitischen Kommission abgelehnt. Dieses verlangte von der Landesregierung einen Bericht über den möglichen Weiterbetrieb der Flugzeuge.

Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) will mit dem F-5-Betrieb bis Ende 2027 aufhören. Die Armee konzentriere das Geld aufgrund der aktuellen Finanzsituation konsequent auf neue Systeme, hiess es in einer Erklärung.

Die Patrouille Suisse an einer Flugshow in Payerne VD im Jahr 2004. (Archivbild) © Keystone/ARC POOL/JEAN-BERNARD SIEBER

Gemäss einem Artikel der "NZZ" vom Juni soll der Tiger jährlich 30 Millionen Franken kosten. Für einen längeren Betrieb wären zusätzliche Investitionen in der Höhe von neun Millionen Franken nötig. Dazu kämen noch Personal- und Treibstoffkosten in der Höhe von 14 Millionen Franken.

Hängig ist derzeit noch eine Motion von SVP-Ständerat Werner Salzmann (BE). Sie verlangt, die Patrouille Suisse als Jet-Team zu erhalten. Die Patrouille Suisse sei kein Hobby, sondern sie stärke die Verteidigungsfähigkeit der Schweiz, so der Politiker. Sie leiste einen wichtigen Beitrag zur Abschreckung potenzieller Gegner. Ausserdem leiste der F-5-Flieger wichtige Dienste in der Ausbildung von Piloten, unter anderem als Zieldarstellung für Trainingszwecke.

Die Abschaffung der F-5-Flieger bedeutet für die Patrouille Suisse das Ende in ihrer heutigen Form. "Die Patrouille Suisse kann nicht mehr auf einem Jetflugzeug fliegen, wenn der Tiger nicht mehr ist", sagte Luftwaffenkommandant Peter Merz zu Radio SRF im März.

Wie künftige Flugshows aussehen würden, sei noch nicht klar. Eine mögliche Variante sei der Einsatz des bereits bestehenden PC-7-Teams auf Propellerflugzeugen.

Kunstflüge als Nebentätigkeit

Ein grosser Teil der in den 1970er und 1980er Jahren beschafften F-5 Tiger wurde bereits verkauft. Die US-Seestreitkräfte kauften von der Schweiz vor einigen Jahren 44 F-5 Tiger, die von der Luftwaffe ursprünglich für den Raumschutz eingesetzt worden waren.

Die Schweizer Armee hat zurzeit noch 25 F-5 Tiger in ihren Beständen, wovon aktuell 18 eingesetzt werden. Sie entlasten laut dem Bundesamt für Rüstung Armasuisse die Flotte der F/A-18 Hornet und dienen der Zieldarstellung, zu Schulungszwecken, als Schleppflugzeug und für Testflüge.

Rund die Hälfte der F-5 Tiger wird von der Patrouille Suisse für Flugvorführungen genutzt. Die Piloten der Kunstflugstaffel kommen aus einer der F/A-18-Hornet-Frontstaffeln, wie Patrouille Suisse schreibt. Ihre Aufgabe als Displaypiloten führen sie als Nebentätigkeit zu ihrem Beitrag zur Wahrung der Lufthoheit und der Sicherstellung des Luftpolizeidienstes über der Schweiz aus. Die Patrouille Suisse wird von einer technischen Crew betreut.  © Keystone-SDA

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