Die Organisation Ärzte ohne Grenzen fordert mehrere Länder, darunter die Schweiz, dazu auf, "ihr Bestes zu geben". Der NGO-Chef appelliert an die Verantwortung als Verteidiger internationaler Menschenrechte.
Der Chef der Organisation Ärzte ohne Grenzen hat an die Verantwortung der Schweiz als "Verteidigerin der internationalen Menschenrechte" appelliert. Sie solle Regierungen daran erinnern, dass auch im Krieg Regeln gelten, sagte Christos Christou in einem Interview.
Die Nichtregierungsorganisation (NGO) wolle nicht auf bestimmte Regierungen zeigen, sagte Christou in am Freitag veröffentlichten Interview mit CH Media. Die Organisation habe Briefe an viele Länder geschickt, auch an die Schweiz. "Wir fordern sie alle dazu auf, ihr Bestes zu geben", sagte Christou.
Deutlichere Worte fand er für den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, dem zurzeit auch die Schweiz angehört: Der Uno-Sicherheitsrat solle seine Position überdenken und Druck auf Israel machen, "damit die tödlichen Angriffe auf die palästinensische Zivilbevölkerung stoppen", sagte Christou. Der Sicherheitsrat müsse eine verbindliche Resolution ausarbeiten. Ärzte ohne Grenzen fordere von allen Parteien, die Regeln des Krieges zu respektieren und die internationalen Menschenrechte einzuhalten, sagte Christou auf die islamistische Hamas angesprochen.
NGO-Chef hat Optimismus verloren
Die Organisation selbst habe drei Mitarbeiter bei Bombenangriffen verloren, sagte Christou am Donnerstag bei einer Medienkonferenz in Genf. Dort warnte er auch vor Krankheiten, die zu den Opfern im Gazastreifen hinzukommen würden. Zudem forderte er mehr medizinische Evakuierungen.
Persönlich habe Christou aufgehört, in dieser Welt optimistisch zu sein, sagte der NGO-Chef im Interview mit CH Media. Die Situation in Gaza gehe weit über eine humanitäre Krise hinaus. "Es ist eine humanitäre Katastrophe", sagte Christou, der vor kurzem aus Israel zurückgekehrt war. (SDA/tas)
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