Ein ehemaliger Mitarbeiter von Gunvor soll für seine Mitarbeit bei Bestechungen gerichtlich belangt werden. Sein ehemaliger Arbeitgeber erhielt in demselben Fall eine Millionen-Busse.

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Die Bundesanwaltschaft hat gegen einen früheren Mitarbeiter des Rohstoffhändlers Gunvor Anklage beim Bundesstrafgericht eingereicht. Der Beschuldigte soll zwischen 2010 und 2011 aktiv bei der Bezahlung von Bestechungsgeldern mitgewirkt haben.

Die Gelder sind mit dem Ziel geflossen, dem Genfer Unternehmen Zugang zum Erdölmarkt der Republik Kongo zu verschaffen. Dies schreibt die Bundesanwaltschaft (BA) in einem am Dienstag veröffentlichten Communiqué.

Die Anklage basiert auf Erkenntnissen, die in einem seit Oktober 2015 laufenden Verfahren gewonnen wurden, schreibt die BA weiter. Diese stehen wiederum im Zusammenhang mit einem im Oktober 2019 ergangenen Strafbefehl.

Millionen-Busse für Gunvor

Die Bundesanwaltschaft verurteilte den Rohstoffhändler Gunvor im selben Fall zu einer Zahlung von rund 94 Millionen Franken verurteilt - 4 Millionen Franken davon als Busse. Das Unternehmen ermöglichte wegen organisatorischer Mängel die Bestechung von Amtsträgern in Afrika.

Die BA gab in einer am Dienstag veröffentlichten Medienmitteilung bekannt, dass infolge schwerer Mängel in der internen Organisation der Genfer Niederlassung von Gunvor International die Bestechung von Amtsträgern in der Republik Kongo und der Elfenbeinküste möglich waren.

Die von der BA untersuchten Taten fallen in die Jahre von 2008 bis 2011. Durch die Bestechung habe sich das Unternehmen Zugang zu den Erdölmärkten in den beiden Staaten verschafft. Der Strafbefehl wurde im Oktober 2019 erlassen. Auch das Bundesstrafgericht musste sich mit dem Fall befassen. Derzeit sind weitere Verfahren hängig, wie die BA schreibt. (SDA/ank)

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