Der Anstieg des Wasserpegels am Bodensee hat sich am Sonntag verglichen zum Vortag verlangsamt. Der See trat an einigen Stellen über die Ufer, Schadensmeldungen gingen bei der Polizei aber keine ein. Der Höchststand wird gemäss dem Bund am Montag erreicht.
"Wir haben keine Hilfegesuche von Gemeinden erhalten", sagte ein Vertreter des regionalen Führungsstabs Kreuzlingen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Gemeinden könnten über den Führungsstab zusätzlich den Zivilschutz anfordern, sollten sie aufgrund der steigenden Pegelstände Hilfe benötigen.
In Gottlieben TG stünden Teile der Uferpromenade unter Wasser, so der Vertreter des Führungsstabs weiter. Zudem stehe das Wasser an einem Ort bis zu den Häusern. In Ermatingen TG, in der Nähe des Freibads, sei zudem der Velo- und Wanderweg unter Wasser.
Schadensmeldungen in Bezug auf die hohen Wasserstände sind bei der Kantonspolizei Thurgau bis zum Sonntagvormittag jedoch keine eingegangen, wie Sprecher Matthias Graf sagte.
Einen Zentimeter mehr in rund sechs Stunden
Am Samstag war das Wasser alle 2,5 Stunden um etwa einen Zentimeter angestiegen. "Weil die Niederschläge abgenommen haben, steigt der See derzeit einen Zentimeter in 5,8 Stunden", erläuterte der Vertreter des Führungsstabs weiter. Der Anstieg des Pegels hat sich zuletzt also abgeflacht.
Stark angestiegen sind die Wasserstände innerhalb der letzten 24 Stunden beispielsweise in Berlingen TG. Um 11 Zentimeter hat der Pegel gemäss dem Vertreter des regionalen Führungsstabs dort zugenommen. Damit sei man aber noch immer unter dem Höchststand von vergangener Woche.
Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) geht in seinen Prognosen davon aus, dass der höchste Wasserstand bei der Messstation in Romanshorn TG im Verlaufe des Sonntags erreicht wird. Für Berlingen wird die Spitze für den Montag vorausgesagt. Das Bafu geht davon aus, dass es bei der Hochwassergefahrenstufe vier für den Bodensee bleibt und die Stufe 5 (sehr grosse Gefahr) nicht erreicht wird.
Mögliche Öffnung der Rheinvorländer
Stand Sonntagmittag sind die Rheinvorländer im St. Galler Rheintal weiterhin gesperrt. Aktuell kläre man ab, ob gewisse Teile im Verlaufe des Sonntags wieder geöffnet werden. "Eventuell können wir den Abschnitt Widnau Wiesenrainbrücke bis Au Oberfahr heute wieder freigeben", wie eine Sprecherin der Internationalen Wasserwehr am Alpenrhein (IWWA) auf Anfrage sagte.
Der Abschnitt Au Oberfahr bis St. Margrethen Bruggerhorn sowie auf österreichischer Seite von Lustenau (A) Wiesenrainbrücke bis zum Bodensee bleibe sicherlich bis Montag geschlossen. © Keystone-SDA
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