In der Schweiz haben zum 1. April Zeitungen und Institutionen ihre Leserschaft wie jedes Jahr mit Scherzen aufs Glatteis geführt. Nachfolgend einige Themen, die wahr sein könnten, aber wohl als Scherz zu taxieren sind.

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Fleisch:

Der "Tages-Anzeiger" weiss, wie der Schlachthof mitten in der Stadt Zürich nach der Schliessung im Sommer 2026 genutzt werden soll: Neben Spielplätzen soll in einem neuen Raum eine Show-Metzgerei eingerichtet werden. Dort sollen alle Schülerinnen und Schüler der Stadt mitverfolgen, wie ein Tier zu Fleisch verarbeitet wird.

Es soll ein geschärftes Bewusstsein für den Fleischkonsum geschaffen werden, zitiert der "Tages-Anzeiger" aus bislang unbekannten Dokumenten des Stadtzürcher Gesundheitsamtes und der Zürcher Hochschule der Künste. Das Projekt ist bei Eltern auf Kritik gestossen - die Stadt lädt nun vor dem Schlachthof zu einem Gespräch.

Autobahnen:

Nachdem das Schweizer Volk den Ausbau mehrerer Autobahnabschnitte abgelehnt hat, will das Bundesamt für Strassen (Astra) den zentralen Grasstreifen aufwerten, wie der ehemalige Grüne Neuenburger National- und Staatsrat Fernand Cuche mitteilte.

Er möchte dort Obstbäume pflanzen lassen, aber auch Johannisbeeren, Heidelbeeren, Erdbeeren und sogar Wein. Selbstpflücker sollen die Früchte ernten. Dies würde die Staus in "Momente der Geselligkeit, der Begegnung und des Teilens" verwandeln, so der ehemalige Grünen-Politiker.

Autobahnen:

Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) lanciert eine neue Dating-App für Verkehrsteilnehmer. Die App mit dem Namen "Green Date" berücksichtigt das persönliche Mobilitätsverhalten. SUV-Fans müssten nun nicht mehr das Risiko eingehen, bei der ersten Begegnung festzustellen, dass die andere Person mit dem Fahrrad gekommen ist sei, schreibt der VCS.

Käse:

Die Kornhausbrücke in Bern sei renoviert worden und heisse nun "Emmentaler Switzerland Brücke", teilte Emmentaler Switzerland mit. Nach einer der besten Skisaisons aller Zeiten würdige Bern damit die herausragenden Leistungen der Schweizer Skifahrerinnen und Skifahrer. Die Brücke ziehe mit ihrem "ikonischen Aussehen" eines riesigen Emmentalers und ihren berühmten Löchern alle Blicke auf sich und sei ein Tribut an die legendäre Skination Schweiz.

Eine Bauingenieurin aus dem Projektteam erklärt, man habe eine völlig neue Bautechnik mit luftdurchlässigen Materialien entwickelt, die dem Bauwerk nicht nur eine optische Authentizität verleihe, sondern auch eine unglaubliche Leichtigkeit - "ganz wie der echte Emmentaler!".

Pfadi:

Die Pfadibewegung Schweiz hat am Dienstag in einer Mitteilung zwei neue offizielle Kleidungsstücke angekündigt: weisse Turnschuhe und einen Regenschirm. Die neuen Kleidungsstücke sollen "das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und sind an den Alltag der Pfadfinder angepasst", heisst es.

Die weissen Turnschuhe symbolisierten den modernen Teamgeist und der Regenschirm unterstreiche die Wetterfestigkeit der Pfadfinder, schreibt die Pfadibewegung.

St. Peterinsel:

Die Folgen von Donald Trumps Machtpolitik zeigen sich laut "Bieler Tagblatt" jetzt auch im Seeland: Ligerz erhebt Anspruch auf die St. Petersinsel. "Wir brauchen sie für die touristische Weiterentwicklung. Wir müssen sie haben", wird die Gemeindepräsidentin von Ligerz zitiert. Heute gehöre die St. Petersinsel zwar noch zu Twann-Tüscherz. Doch politisch sei das nicht nachvollziehbar. Geografisch gesehen sei Twann mindestens doppelt so weit entfernt von der Halbinsel entfernt wie Ligerz.

Aareböötle:

Der Gummiboot-Boom auf der Aare hat laut den Berner Tamedia-Zeitungen Konsequenzen. Mehrere Gemeinden zwischen Thun und Bern führen angeblich eine Gebührenpflicht ein. An den Einwasserungsstellen würden Drehkreuze montiert. Zugang gebe es gegen eine Gebühr von fünf Franken pro Boot.

Auch die Jungfrauzeitung will vernommen haben, dass die Gummiböötler künftig zur Kasse gebeten werden. Sie berufen sich auf den Berner Regierungsrat Philippe Müller, der ein entsprechendes Gesetz ausgearbeitet habe. Sicherheitsbedenken sollen ihn dazu bewogen haben. In der Vergangenheit habe es immer wieder Auseinandersetzungen gegeben, vor allem bei den beliebtesten Einstiegs- und Ausstiegsstelen. Hinzu komme der Alkoholkonsum.

Handy-Verbot:

Die "Schaffhauser Nachrichten" schicken ihre Leserinnen und Leser am Dienstag mit einem Bericht über ein geplantes Smartphone-Verbot im Kantonsrat in den April. Das Verbot zu einer besseren Arbeitsatmosphäre an den Kantonsratssitzungen beitragen.

Alleine schon die Ankündigung habe an der Sitzung am Montag für lebhafte Debatten gesorgt. Der 1.-April-Scherz hat indes einen wahren Hintergrund: Die Schaffhauser Kantonsschule plant tatsächlich ein totales Smartphone-Verbot für ihre Schülerinnen und Schüler.

Wasserbahn:

In der neuen Flutungsanlage im Ausbildungszenturm Andelfingen (AZA) sollen sich an drei Wochenenden im Juli Baderatten vergnügen können. Denn damit der perfekt kontrollierbare Wasserfluss als Abenteuer-Wasserbahn genutzt werden könne, brauche es nur einige wenige Sicherheitsvorkehrungen wie Prellpolster, wird AZA-Chef Bruno Litschi in der "Andelfinger Zeitung" zitiert. Die Zeitungsredaktion verschenkt am 1. April Freitickets für die Wasserbahn.

Hobby-Horsing:

Die Zürcher GLP fordert ein kantonales Verbot für die Verwendung von Pferden an öffentlichen Anlässen. Die Reiterinnen und Reiter am Zürcher Sechseläuten und anderen betroffenen Anlässen sollen künftig von echten Pferden auf Hobby-Horsing umsatteln. Der Ritt auf den Steckenpferden soll nicht nur umweltfreundlicher sein, sondern aufgrund der geringeren Unfallgefahr auch die Gesundheitskosten senken.

Römer:

Die "Südostschweiz" führt ihre Leserinnen und Leser mit einer Meldung zur Sperrung der A13 bei Zizers GR an der Nase herum. Bei Bauarbeiten eines Kreisels bei der Autobahnausfahrt seien Waffen und Ausrüstungsteile, darunter Schleuderbeile und Schuhnägel von römischen Soldaten gefunden worden.

Diese Funde könnten mit bisher geheim gehaltenen römischen Strassen in Verbindung stehen, so die Zeitung. Deshalb bedarf es weiteren Ausgrabungen auf der Nordspur der Autobahn, was eine Totalsperre auf unbestimmte Zeit nach sich ziehe.

Helikopter:

Der Zuger Regierungsrat prüft nach Angaben der "Zuger Zeitung" die Anschaffung eines Helikopters. Im Gegensatz zu anderen Zentralschweizer Kantonsregierungen, verfügt Zug bislang nicht über eine Staatskarosse. Wegen der Topographie und den verstopften Strassen werde getestet, ob sich die Anschaffung eines Helikopters lohne. Von diesem soll auch der neue Zuger Bundesrat Martin Pfister profitieren können.

Energie:

Der Strom- und Wasserversorger der Stadt Luzern, Energie Wasser Luzern (EWL) AG, hat am Dienstag die Ausrüstung der Stadtmauer mit Solarpanels angekündigt. Die Museggmauer, eines der ältesten Bauwerke der Stadt, werde damit für eine der modernsten Energieformen genutzt. Das zusammen mit der Denkmalpflege entwickelte Solarpanel-Design füge sich harmonisch ins Stadtbild ein. Dabei werde auch mit historischen Saugnäpfen gearbeitet.

Schuhe:

Die Swiss schreibt, ab dem 1. Juli werde der neue Swiss Crew Shoe für alle Mitarbeitenden eingeführt. Der Schuh mit dem auf einen Klick ausfahrbaren Rollen ermögliche es den Mitarbeitenden, sich schneller zwischen den Flugzeugen und innerhalb des Flughafens zu bewegen. Diese Massnahme sei ein weiterer Schritt, die Pünktlichkeit bei Swiss zu steigern.

Mitarbeitende würden damit bis zu 60 Minuten Wegzeit am Tag sparen. Das Design besteche durch ein elegantes, zeitloses Weiss und integrierte LED-Lichter erleichterten es den Passagieren, die Besatzungsmitglieder am Flughafen sofort zu erkennen.

Kurse:

Die SBB erweitern ihr Engagement im Bildungsbereich. Sie starten unter dem Namen "SBB Academy" ein neues Schulungsangebot für interessierte Private. Ziel sei es, Wissen aus den Bereichen zu vermitteln, in denen die SBB über besondere Kompetenzen verfüge. So wollen die SBB, nach eigenen Angaben "bekannt für ihre Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Personen- und Güterverkehr", einen Beitrag zur Verbesserung der Zeitmanagement-Fähigkeiten der Schweizer Bevölkerung leisten.

Der Kurs "Nie mehr zu spät: Die Investition in eine bessere Pünktlichkeit" verspricht den Teilnehmenden, die persönliche Pünktlichkeit signifikant zu verbessern - sowohl im privaten wie auch im geschäftlichen Kontext, wie die SBB am Dienstag mitteilten.

Trump Tower:

US-Präsident Donald Trump plant, den teilweise zerstörten Turm von Moron im Berner Jura zu kaufen, berichtet der "Quotidien Jurassien". Er wolle ihn als neuen Trump Tower mit einer Treppe nicht aus Stein, sondern aus goldenem Metall errichten. Eine neue Strasse mit Tesla-Ladestationen soll zum Turm führen, der ein Casino beherbergen soll.

Der US-Präsident wolle dies im Sinne von "Make Jura Great again" innert 24 Stunden ermöglichen. Vizepräsident J.D. Vance besuche am Dienstag den Ort, da die Trump-Boeing auf dem Flugplatz von Bassecourt JU landen soll.

Katy Perry:

Die Walliser Filmkommission kündigte am Dienstag ihren ersten internationalen Star an: die Popsängerin Katy Perry. Nach Gesprächen mit dem Walliser Designer Kevin Germanier wurde sie neugierig und entschied sich für das Wallis, um ihren nächsten Clip zu drehen, wie es hiess. Dieser werde im April gedreht.

Polizei:

Die Kantonspolizei Waadt kündigte auf X an, dass sie einen Heissluftballon zur Verkehrsüberwachung einsetzt. Der "Argus" genannte Ballon wurde am Dienstagmorgen in Betrieb genommen, um die Gebiete zu überwachen, die derzeit schlecht von Radaranlagen abgedeckt sind. "Argus" beobachte den Verkehr aus einer Höhe von 100 bis 200 Metern, wie es hiess. Die Polizei spricht von einer ökologischen und nachhaltigen Innovation.

Umwelt:

Die Jungen Grünen legen einen Plan vor, wie die Schweiz bis 2030 das Ziel erreichen kann, netto keine Treibhausgase mehr auszustossen. Sie fordern unter anderem den Verkauf der 50 Standorte mit den höchsten Emissionen, darunter die Raffinerie in Cressier NE, die Lonza-Fabrik in Visp VS oder das Stahlwerk in Gerlafingen SO an die USA.

Zudem solle die "gesamten Fläche des Autobahnnetzes" der Schweiz an Deutschland abgetreten werden. Auch solle die Schweiz Weideflächen für Schweizer Kühe in Frankreich kaufen.

Wahlen:

"Arcinfo" liefert skurrile Erklärungen für die über 1600 ungültig erklärten Wahlzettel bei den Wahlen im Kanton Neuenburg vom 23. März: Die Listen der verschiedenen Parteien seien mit Konfitüre, Karamell, gesalzener Butter oder Fruchtsaft zusammengeklebt worden. Einige Namen der Kandidaten für den Staatsrat seien nicht korrekt.

Die Zeitung berichtet, dass die Staatskanzlei Informationsveranstaltungen organisieren werde, um der Bevölkerung beim korrekten Ausfüllen der Wahlzettel zu helfen, und lädt zu einer ersten Sitzung am Dienstag im Schloss ein.

FKK Skifahren:

Das Waadtländer Skigebiet Villars-Gryon-Diablerets hat am Dienstag die Eröffnung der ersten FKK-Skipiste der Schweiz angekündigt. Die Piste messe einen Kilometer, liege inmitten der Natur und sei in "Gesässtal" umbenannt worden. Sie sei aufgrund der Lage abseits des Skigebiets ausgewählt worden.

Der Skilift wurde demnach aus Komfortgründen umgebaut: An jeder Stange wurde ein Schaffell angebracht und der Luftzylinder wurde ersetzt, um die Stösse beim Start des Lifts besser zu dämpfen. Die Piste ist bis zum Ende der Saison am kommenden Sonntag für einen Test geöffnet.

Swinger-Club:

Die mittelalterliche Burg Schlossberg in Neuenstadt BE am Bielersee soll unter dem Namen "L'huitre bleue" (zu Deutsch: blaue Auster) zu einem gehobenen Swingerclub werden, schreibt das "Journal du Jura". Das Projekt wird von belgischen Investoren der Gesellschaft "Les Plaisirs du Plat Pays" (Freuden des Flachlands) getragen.

Die Idee sei dort "einen Raum von öffentlichem Nutzen" zu schaffen. In der Nähe des neuen Swingerclubs könnte eine Bushaltestelle entstehen. "L'Huitre bleue" soll der erste Swingerclub mit dem Label "Grand Chasseral" werden.

Invasive Arten:

Die Freiburger Newsplattform "Frapp" meldet, dass nach dem Asiatischen Laubholzbockkäfer eine weitere invasive Art im Kanton Freiburg gesichtet wurde: der Berner Maikäfer. Er sei dafür bekannt, jodelähnliche Töne zu erzeugen, wenn er sich in Schwärmen zusammenfinde. Das Online-Medium berichtet, dass die Belästigung durch den Gesang der Käfer mehrfach gemeldet wurde, insbesondere im Greyerzer- und Sensebezirk.

Wissenschaftler vermuten, dass der Maikäfer mit seinem Gesang insektenfressende Vögel täuschen kann, die ihn mit einem Wanderer verwechseln. Um die Invasion einzudämmen, empfehlen die Behörden, Aufnahmen von Kuhglocken in der Nähe der befallenen Gebiete abzuspielen, da dies die Kommunikation störe und die Käfer dazu bringen würde, in ruhigere Gebiete abzuwandern.

Bier:

Die Brauerei Schützengarten erweitere ihr Bierleitungssystem bis in die St. Galler Innenstadt, wusste das "St. Galler Tagblatt" zu berichten. Künftig werden gemäss der Brauerei gleich vier Biersorten aus Zapfhähnen in Privatwohnungen und Häusern fliessen. Und wer sich selbst ein Bild von einer solchen neuartigen Beer-at-home-Anlage machen will, hat am Dienstagmittag in einer Mietwohnung in St. Gallen die Gelegenheit dazu - Freibier inklusive versteht sich.

Wolfsland:

Mit dem "Arosa Wolfsland" wird die Bündner Tourismusdestination um eine Attraktion reicher, schrieb der "Werdenberger & Obertoggenburger". Dazu soll das Gamserrugg-Wolfsrudel eingefangen, betäubt und nach Arosa umgesiedelt werden. Die Wölfe werden künftig neben dem "Arosa Bärenland" zu sehen sein.

"Arosa bekommt eine neue Tourismusattraktion, die vom Gamserrugg geplagte Bevölkerung wird eine Sorge los, um es knapp auf den Punkt zu bringen", fasste die Zeitung das Vorhaben zusammen.

Die Ausnahme:

Die Freiburger Regionalzeitung "La Gruyère" will keine Aprilscherze mehr veröffentlichen. Aus Sicht der Zeitung ist die Zeit für Scherze für die Medien vorbei. Während Fake News die Welt überschwemmen, scheine es nicht angebracht, noch mehr davon zu produzieren, hiess es. Dies umso mehr, weil in sozialen Netzwerken ein humorvoller Artikel schnell seinem Autor entgleite und jedes Dementi unwirksam mache. Man wolle so den Vertrauensverlust gegenüber der Presse verhindern. (sda/bearbeitet von fte/skr)