Junge Frauen sollen künftig am Orientierungstag für einen Dienst in der Armee teilnehmen müssen, so wie es für Männer heute schon gilt. Der Bundesrat nimmt einen neuen Anlauf für die nötige Verfassungsänderung und hat eine Vernehmlassungsvorlage dazu bestellt.
Die Frauen sollen einen Einblick erhalten in die Möglichkeiten und Chancen, die das Militär und der Zivilschutz ihnen bieten, wie der Bundesrat am Mittwoch schrieb. Er will erreichen, dass sich mehr Frauen als heute für einen freiwilligen Dienst entscheiden. Und er sieht in der Neuerung eine verbesserte Chancengleichheit.
Ein für Frauen obligatorischer Armee-Orientierungstag ist schon einmal gescheitert. 2018 wurden die Arbeiten am Vorhaben eingestellt, weil sich die Kantone gegen das Obligatorium und die damit verbundene Verfassungsänderung aussprachen.
Um genug Personal für Armee und Zivilschutz zu haben, eignen sich laut dem Bundesrat beide seit Längerem zur Debatte stehenden Dienstpflichtmodelle. Beide würden etwa gleich hohe Investitionen und jährliche Kosten für Bund und Kantone auslösen. Prüfen will der Bundesrat auch eine "Beteiligung von Ausländern an der Dienstpflicht".
Das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat den Auftrag erhalten, dem Bundesrat bis Ende 2027 Antrag zum weiteren Vorgehen in Sachen Dienstmodelle zu stellen. © Keystone-SDA
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