Allein die Schäden im vom Unwetter betroffenen Oberwalliser Dorf Saas-Grund belaufen sich nach Schätzungen von Gemeindepräsident Bruno Ruppen auf fünfzig bis hundert Millionen Franken. Die Aufräumarbeiten dürften noch Monate dauern.
Die Schäden betreffen vor allem Gebäude und die Strasseninfrastruktur, wie Ruppen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Nicht betroffen seien das Trinkwassernetz und die Kanalisation, rund achtzig Prozent der Gemeinde hätten Zugang zum Stromnetz.
Der über die Ufer getretene Triftbach hatte am späten Samstagabend innerhalb weniger Minuten rund hunderttausend Kubikmeter Schutt im Dorf angehäuft, was laut Ruppen zehntausend vollen Lastwagen entspricht.
"Wir haben bereits Tausende Kubikmeter weggeräumt, das Wasser aus den Häusern und Kellern gepumpt. Wir sind gut vorangekommen, aber wir sind noch lange nicht fertig, das wird noch Monate dauern", sagte Ruppen. Vor Ort sind seit Sonntag rund hundert Helferinnen und Helfer. Seit Mittwoch stehen zudem auch Armeeangehörige mit schwerem Gerät im Einsatz.
Tourismussaison beginnt in Kürze
Die Hilfe der Armee könne in solchen Fällen nicht schnell genug kommen, sagte Ruppen. Denn im Walliser Dorf beginnt um den 10. Juli die Tourismussaison. Zählt der Ort normalerweise rund 3.200 Einwohnende, so sind es während der Saison zwischen 12.000 und 13.000 Menschen, die sich im Ort aufhalten.
1993 war Saas-Grund schon einmal von einem ähnlichen Unwetter überrascht worden: Damals war die Vispa über die Ufer getreten, dieses Mal war es der Triftbach. Ein Projekt zur Sicherung des Triftbachs wird seit "sieben oder acht Jahren" diskutiert, sagte Ruppen weiter.
Das geplante und auf rund elf Millionen Franken geschätzte Vorhaben hätte den jetzigen Schaden laut Ruppen "stark begrenzt". Er geht davon aus, dass die Realisierung dieses Projektes etwa fünf Jahre dauern wird und erhofft sich durch das jüngste Ereignis etwas mehr Schwung für die Realisierung des Sicherungsprojektes. (SDA/phs)
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