Barry Callebaut ist auf der Kriegssponsoren-Liste der Ukraine gelandet. Die dortige Korruptions-Agentur wirft dem Zürcher Schokoladen-Hersteller vor, seine Fabriken in der Russischen Föderation aufrechterhalten und den Krieg mitfinanziert zu haben.

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Der Schokoladen-Hersteller Barry Callebaut ist wegen seiner Aktivitäten in Russland ins Visier der ukrainischen Behörden geraten. Er wurde von der dortigen Korruptions-Agentur auf die Liste der "internationalen Kriegssponsoren" gesetzt.

Die Behörde wirft dem Zürcher Unternehmen vor, seine Aktivitäten (drei Fabriken) in der Russischen Föderation aufrechterhalten zu haben und damit die Kriegsanstrengungen mitfinanziert zu haben. Ausserdem soll "unter dem Deckmantel von Grundversorgungsgütern" eine Süsswarenfabrik beliefert worden sein, deren Schokolade Teil der Rationen der russischen Streitkräfte sei.

Millionen US-Dollar nach Russland transportiert

Laut der Behörde hat Barry Callebaut im vergangenen Jahr Waren im Wert von 94 Millionen US-Dollar nach Russland transportiert, was dreimal so viel wäre wie im Jahr 2022. "Barry Callebaut unterstützt weiterhin aktiv die russische Wirtschaft und sponsert damit die Aggression gegen die Ukraine", so die Agentur.

Barry Callebaut äusserte sich nicht konkret zu den Vorwürfen, sagte aber auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP: "Wir verurteilen jegliche Kriegsaktivitäten und teilen die ernsten Bedenken, die der Krieg in der Ukraine weltweit ausgelöst hat." Man halte sich bei der gesamten Tätigkeit "strikt an alle internationalen Sanktionen und Vorschriften". Als Reaktion auf den russischen Angriff seien daher alle neuen Investitionen in Russland ausgesetzt und die Aktivitäten auf diesem Markt angepasst worden.

Barry Callebaut ist nicht allein auf der Kriegssponsoren-Liste. Auch Nestlé sowie andere Konsumgüterriesen wie Mars, PepsiCo, Mondelez oder Unilever sind dort zu finden. (SDA/tas)

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