Die Schweizer Baufirmen haben im ersten Quartal zwar mehr Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Die Aussichten sind aber schlecht. Das gilt vor allem für den Wohnungsbau.
Im Startquartal stiegen die Umsätze insgesamt um 0,7 Prozent auf 4,69 Milliarden Franken, wie der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) am Mittwoch mitteilte. Die verschiedenen Segmente der Branche entwickelten sich dabei unterschiedlich: So gingen die Umsätze im Hochbau um 1,6 Prozent zurück, während sie im Tiefbau um 3,6 Prozent anzogen.
Diese Entwicklung dürfte sich in den nächsten Monaten fortsetzen. Denn die Hochbaufirmen haben zwischen Januar und März auch deutlich weniger Aufträge erhalten. Der Auftragseingang brach um 9 Prozent auf 2,71 Milliarden ein. Die Auftragseingänge im Tiefbau stiegen zwar gleichzeitig um 4,8 Prozent. Insgesamt nahm der Auftragseingang der gesamten Branche aber um 2,2 Prozent auf 5,72 Milliarden ab.
Rückläufige Umsätze erwartet
Im zweiten Quartal dürfte die gesamte Bautätigkeit nun gemäss dem Bauindex um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal sinken, so das Communiqué weiter. Und im gesamten Jahr 2024 werde mit voraussichtlich 23,0 Milliarden Franken rund 1,6 Prozent weniger Umsatz erwirtschaftet als 2023.
Der Wohnungsbau bleibe dabei das Sorgenkind der Branche. 2020 seien noch rund 50'000 neue Wohnungen erstellt worden. Seither nehme diese Zahl Jahr für Jahr ab. Für 2024 rechnet der SBV mit bloss noch 40'000 neuen Wohnungen. Gemessen am Bedarf sei dies viel zu wenig. Es drohe eine Leerstandsquote von 1,0 Prozent, nachdem diese im letzten Jahr noch bei 1,15 Prozent gelegen habe. Der Verband fordert daher raschere Baubewilligungsverfahren und weniger Auflagen.
Hoffnung macht immerhin die jüngst erfolgte Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank. Diese wirke sich aber erst zeitverzögert aus, so der SBV. Der Verband hofft, dass sie im kommenden Jahr positiv zur Bautätigkeit beitragen wird. © Keystone-SDA
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