Behörden sollen die Gefahren eines Unwetters im Misox im vergangenen Juni falsch eingeschätzt haben. Zwei Menschen starben bei dem Unglück, eine Person wird noch vermisst.

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Bei der Analyse der Unwetter vom vergangenen Juni im Bündner Südtal Misox ist festgestellt worden, dass die Behörden die Gefahren teilweise unzureichend eingeschätzt haben. Es wurde vielerorts mehr Geröll angeschwemmt als angenommen. Dennoch lehnt man eine Haftung ab.

Bei den Unwettern vom 21. Juni starben zwei Menschen. Eine Person wird noch vermisst. Starke Gewitter führten zu zahlreichen Murgängen, die Verwüstungen im ganzen Tal hinterliessen.

Bei der Analyse der Ereignisse wurde nun festgestellt, dass bei einem Drittel der Murgänge die Gefahrenkarten der Behörden nicht genügend mit dem Ereignis übereinstimmten, wie Experten am Dienstag in Lostallo GR darlegten. Bei einem Murgang südlich von Sorte GR rechnete man beispielsweise in der Gefahrenkarte mit maximal 15.000 Kubikmetern Geröll. Herunter kamen schliesslich bis zu 100.000 Kubikmeter.

Eine Haftung für die Todesfälle und Verwüstungen im Tal schliesse man aus, so die zuständige Bündner Regierungsrätin Carmelia Maissen (Mitte). Die Gefahrenkarten seien nach bestem Wissen erstellt worden. (SDA/ bearbeitet von ng)

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