Im Prozess vor dem Zuger Obergericht um einen mutmasslichen 55-Millionen-Franken-Betrug hat der Verteidiger der Hauptbeschuldigten diese als unschuldig bezeichnet. "Von einem Betrug kann keine Rede sein", sagte er am Montag in seinem Plädoyer.
Die 51 Jahre alte Ungarin soll 2012 bis 2015 wertlose Aktien ihres gemäss Anklage faktisch konkursiten Pharmaunternehmens Amvac an unerfahrene Anleger verkauft haben. Sie wurde vom Strafgericht wegen gewerbsmässigen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren verurteilt.
Der Verteidiger warf der Staatsanwaltschaft vor, 400 Bundesordner produziert, aber keinen Beweis vorgelegt zu haben. Es gebe kein Betrugssystem, das seine Mandantin ausgedacht habe.
Die Anklage habe die Eigenheiten eines Start-Up wie Amvac nicht berücksichtigt, sagte der Verteidiger. Dessen Wert beruhe nicht auf aktuellen Erträgen, die es noch nicht gebe, sondern auf Annahmen für die Zukunft. Auch sei es falsch, den Konkurs von Amvac als Resultat eines Betrugs zu sehen. © Keystone-SDA
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