Neue Runde eines alten Spiels: Beim traditionellen Bischofsjass zwischen Kirche und Staat in der Stadt Solothurn hat die Delegation des Bistums Basel einen Sieg errungen. Das Team von Bischof Felix Gmür hatte die besseren Karten.
Lange Zeit sah es beim Jassturnier am Donnerstagabend im Keller des Rathauses zwischen Vertretern des Regierungsrates und einer Delegation des Bistums nach einem Unentschieden aus, wie die Staatskanzlei Solothurn am Freitag rapportierte. Nach zwölf teils sehr knappen Runden habe die Bistumsdelegation jedoch die Nase vorn gehabt.
Vor der Jassrunde fand ein informelles Gespräch und ein Abendessen zwischen Regierungsrat und Bistum statt. Der Bischofssitz des Bistums Basel, zu dem zehn Kantone gehören, befindet sich in Solothurn.
Einmal pro Jahr ein Jassturnier
Der Bischofsjass wird in Ambassadorenstadt Solothurn seit den 1960er Jahren gespielt. Der damalige Regierungsrat und spätere Bundesrat Willi Ritschard (SP) hatte die besondere Jassrunde zusammen mit dem damaligen Bischof Anton Hänggi und Staatsschreiber Alfred Rötheli ins Leben gerufen.
Ritschard und Hänggi kannten sich vom gemeinsamen Dienst in der Schweizer Armee. Seither treffen sich Regierung und Geistlichkeit einmal im Jahr zu einem Gedankenaustausch, der jeweils mit einem Jass abgeschlossen wird.
Wegen Verstimmungen zwischen der Regierung und dem früheren Bischof Kurt Koch hatte es bis 2012 während sechs Jahren keinen Bischofsjass gegeben. © Keystone-SDA
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