Der Schweizer Aktienmarkt ist im Anschluss an die angekündigte Zollpause der USA fulminant in die Sitzung vom Donnerstag gestartet. Mit dem aktuellen Plus von rund 7 Prozent macht der SMI aber lediglich einen Teil der vergangenen massiven Kursverluste wett.
Für den Moment allerdings zeigen sich die Marktteilnehmer erleichtert. Beinahe etwas untergegangen ist nebst der Zollthematik der Abschluss des Koalitionsvertrags in Deutschland, der ebenfalls für einen positiven Unterton sorgt. In Wirtschaftskreisen wird dieser trotz vorhandener Skepsis grundsätzlich begrüsst.
Das teilweise Einlenken von US-Präsident
Allerdings geht er mit zusätzlicher Härte gegen China vor und erhöhte die Abgaben auf chinesische Einfuhren noch weiter. Sein Hin und Her bei den Zöllen und die daraus folgenden Marktschwankungen rufen indes auch viel Kritik hervor. So heisst es etwa in einem Kommentar der Deutschen Bank: Der Schaden sei wegen des Vertrauensverlusts in die Politik trotz der nun angekündigten Pause angerichtet.
Europäische Märkte legen deutlich zu
Der Leitindex SMI schiesst um 9.15 Uhr um 6,99 Prozent auf 11'648,24 Punkte in die Höhe. Auch andere europäische Märkte legen in einer ähnlichen Grössenordnung zu. Zuvor hatte schon der Nikkei in Japan mit Gewinnen von über 9 Prozent geschlossen. Die grössten Gewinne bei den Blue Chips verzeichnen im frühen Geschäft Sandoz (+17%), Straumann (+16%), Kühne+Nagel (+15%), Adecco, Logitech und Partners Group (je +14%).
Leicht unterdurchschnittlich ziehen Givaudan (+5,6%) nach Zahlen an. Mit dem Umsatz zum ersten Quartal hat der Aromen- und Duftstoffproduzent indes die Erwartungen übertroffen. Einzige Verlierer sind im frühen Handel Lindt PS (-3,6%) und Swisscom (-1,2%).
Dollar wird stärker
Die Kehrtwende bei den US-Zöllen macht sich auch an den Devisenmärkten bemerkbar. So hat sich der US-Dollar zwar über Nacht auf 0,8514 von 0,8552 Fr. wieder etwas abgeschwächt. Im Vergleich zu den 0,8383 Franken vom Mittwochnachmittag - also bevor US-Präsident Trump seine kurz davor eingeführten Zölle wieder aussetzte - notiert der "Greenback" aber weiterhin klar höher.
Auch gegenüber dem Euro hat der Dollar wieder an Gewicht gewonnen. So kostete ein Euro zuletzt 1,1005 US-Dollar, nachdem er am Vortag noch deutlich über 1,10 notiert hatte. (sda/bearbeitet von nap)