Die Bundespräsidentin Viola Amherd und der Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta haben sich am Montag einen Eindruck von den Unwetterschäden im Maggiatal gemacht. Mithilfe von Spezialisten des Bundes soll möglichst rasch eine provisorische Brücke gebaut und die Basisversorgung hergestellt werden.

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Für sie sei es wichtig, sich selber einen Eindruck zu verschaffen, sagte Amherd bei einem Augenschein. "Man hat Bilder. Aber das aus der Nähe zu sehen, ist enorm, beeindruckend. Das ist hart für die Bevölkerung", sagte Amherd. "Ich habe das schon 1993 in Brig erlebt, und damals hat man gesehen, dass Solidarität sehr wichtig ist."

Viola Amherd dachte auch an die Industriebetriebe, von denen einige nach den Unwettern vom Wochenende ihre Produktion einstellen mussten: "Wir müssen schnell eingreifen, damit die Arbeit wieder aufgenommen werden kann. Die Schäden sind enorm", sagte sie.

Bereits ab Montagnachmittag seien Armeeangehörige im Tessin im Einsatz. Zudem schicke der Bund Spezialisten, welche helfen würden, möglichst rasch eine Behelfsbrücke zu bauen, damit das obere Maggiatal nicht länger von der Aussenwelt abgeschnitten ist.

Provisorische Brücke soll "innert Wochenfrist" gebaut werden

Dafür müsse aber zuerst auf beiden Seiten der Maggia der Untergrund auf seine Stabilität überprüft werden, erklärte Amherd. Sei dies erst einmal geschehen, könne eine provisorische Brücke "innert Wochenfrist" erstellt werden. Ein Datum konnte die Bundesrätin jedoch nicht nennen.

Die Chefin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) erinnerte daran, dass die Armee Truppen mobilisiere, um dem Kanton zu helfen. Sie sagte aber auch, dass sie "nicht über Tausende von Soldaten" verfüge, um einzugreifen. Doch bereits am Sonntag habe die Armee Unterstützung leisten können, und sie werde diese ab dem heutigen Montag intensivieren.

Solche Ereignisse "folgen immer schneller aufeinander, man muss auf die Prävention achten", fügte die Bundespräsidentin hinzu. 1993 habe sie in Brig als "junge Gemeinderätin, die für die Bauten zuständig war" bereits eine solche Situation erlebt.

Basisversorgung der Region soll rasch hergestellt werden

Auch der Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta war vor Ort und hat bei seinem Besuch im oberen Maggiatal versprochen, die Basisversorgung der Region möglichst rasch sicherzustellen. Zudem lobte er die gute Zusammenarbeit von Armee und Kanton.

Insbesondere die Strom- und Wasserversorgung müssten möglichst rasch wieder hergestellt werden, sagte Vitta (FDP) beim Besuch von Bundespräsidentin Viola Amherd am Eingang des oberen Maggiatals.

Der Föderalismus der Schweiz sei in diesem Moment sehr wichtig. Für die von Unwettern betroffenen Bergkantone Graubünden, Wallis und Tessin sei es von grosser Bedeutung, die Solidarität der anderen Kantone zu spüren, hielt Vitta fest. (SDA/phs/aks)

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