Der Bundesrat lehnt ein Verbot der Hisbollah-Miliz in der Schweiz ab. Ohne einen Uno-Verbotsbeschluss fehle die grundlegende Voraussetzung für ein Organisationsverbot.

Mehr Schweiz-Themen finden Sie hier

Der Bundesrat will die islamistisch-schiitische Miliz Hisbollah nicht verbieten. Er lehnt die entsprechende Forderung der zuständigen Parlamentskommissionen ab und bezeichnet ein Verbot als "nicht angebracht".

Das Parlament diskutiert derzeit über ein Verbot der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sowie verwandter Organisationen. Dies ist weitgehend unbestritten. Die Sicherheitspolitischen Kommissionen von National- und Ständerat (SIK-N/S) wollen jedoch weiter gehen und auch die Hisbollah verbieten.

Voraussetzungen nicht erfüllt

Der Bundesrat lehnt dies aber weiterhin ab, wie er in seiner am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme zu zwei gleichlautenden Motionen der SIK schreibt. Er bekräftigt damit seinen Standpunkt, den er in einem im November 2022 veröffentlichten Bericht kundtat.

Demnach liegt derzeit kein Uno-Verbotsbeschluss vor. Damit sei eine grundlegende Voraussetzung für ein Organisationsverbot in der Schweiz nicht erfüllt. Mit Organisationsverboten solle weiterhin zurückhaltend umgegangen werden. (SDA/ bearbeitet von ng)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.