Einen Kometen mit blossem Auge sehen – diese Möglichkeit bietet sich wohl am morgigen Freitag. In weiten Teilen der Schweiz bestehen gute Chancen.
In den kommenden Tagen erreicht die Bahn des Kometen Tsuchinshan-Atlas ihren erdnächsten Punkt. Aufgrund des Wetters dürfte der morgige Freitag die besten Chancen bieten, um den Himmelskörper mit blossem Auge zu sehen.
Dies sagte Stefan Scherrer von Meteoschweiz auf Anfrage von Keystone-SDA. Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie rechnet damit, dass sich die Bewölkung, welche die erste Tageshälfte noch dominiert, gegen Abend auflöst. Es sollten also in weiten Teilen der Schweiz gute Chancen bestehen, den Kometen zu sehen. "Die Wolken sollten nicht gross stören", sagte Scherrer.
Generell gilt: Wer es ernst meint mit der Kometenbeobachtung, sucht einen Ort mit wenig Umgebungslicht auf. Erhöhte Stellen sind ebenfalls empfehlenswert. Eher schlechte Aussichten hat, wer sich in Städten oder an anderen Orten mit vielen Lichtquellen aufhält.
Komet mit 70 Millionen Kilometer Abstand zur Erde
Auch am Dienstag könnte es aus heutiger Sicht möglich sein, Tsuchinshan-Atlas zu sehen. Das Wetter sollte sich bis dann bessern. Trübe Aussichten bieten hingegen der Samstag und der Montag. Dann ist es laut Meteorologen beidseits der Alpen stark bewölkt und regnerisch. Am Sonntag darf am optimistischsten sein, wer sich in der Westschweiz, im Wallis oder im Tessin aufhält. Dies, weil es von Westen her aufklart. Der Norden und der Osten der Schweiz bleiben wahrscheinlich relativ stark bewölkt.
Der Komet Tsuchinshan-Atlas wird auch C/2023 A3 genannt. Seine Bahn erreicht in den nächsten Tagen ihren erdnächsten Punkt. Sie hat dann etwa 70 Millionen Kilometer Abstand – das entspricht knapp der halben Entfernung der Erde zur Sonne. Laut Astronomen ist er theoretisch vom 12. bis 14. Oktober am besten zu sehen. Das erwähnte Wetter in der Schweiz macht Freizeit-Astronominnen und -Astronomen jedoch einen Strich durch die Rechnung.
Tsuchinshan-Atlas wurde Anfang 2023 entdeckt. Der Name stammt von Teleskopanlagen in China und Südafrika, die ihn zuerst erspäht hatten. Er zählt zu den nicht-periodischen Kometen, die – wenn überhaupt – erst nach längeren Zeiträumen wieder in Erdnähe kommen. Der Komet stammt aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten am äussersten Rand des Sonnensystems. (SDA/bearbeitet von tas)
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