Im Europavergleich belegen Schweizer Schüler erneut den ersten Platz im Bereich Mathematik. Weltweit hingegen fällt man im Vergleich zur Pisa-Studie von 2012 auf die hinteren Ränge. China mit Macau, Hong Kong, B-S-J-G und Taipeh und Singapur liegen damit vor der Schweiz.

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Generell standen Naturwissenschaften im Fokus der aktuellen Pisa-Studie. In Europa belegen Schüler aus der Schweiz Spitzenplätze und sind wesentlich besser als der OECD-Durchschnitt. Nur Deutschland kann sich an die guten Ergebnisse annähern. Andere Nachbarländer wie Österreich, Frankreich oder Italien würden signifikant davon darunter liegen, verkündeten am Dienstag die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) und das Eidgenössische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF).

Nur im Mittelfeld landet die Schweiz beim Lesen – gemeinsam mit Italien, Frankreich und Österreich. Die EDK und das WBF bezeichneten die Resultate zumindest "über mehrere Zyklen als stabil".

Vergleichsmöglichkeit der neuen Pisa-Studie hinkt

Allerdings erntet die neue Pisa-Studie heftige Kritik. In diesem Jahr mussten die Schüler die Fragen und Aufgaben erstmals am Computer lösen. Das warf Fragen zur Vergleichbarkeit auf. Die Schweiz habe immerhin in allen Fächern schlechter abgeschnitten als bei letzten Vergleich im Jahr 2012. In Mathematik gingen 10 Punkte verloren, in den Naturwissenschaften 9, beim Lesen überhaupt 17.

15.400 Teilnehmer weniger als 2012

Im Grunde genommen liegen die Resultate sogar unter dem Schnitt von 2009, was damals als "Schock" bezeichnet worden war. Allerdings wiesen EDK und WBF daraufhin, dass noch nicht geklärt sei, inwieweit die damaligen Ergebnisse, als die Lösungen noch auf Papier geschrieben werden mussten, mit den heutigen zu vergleichen sind. Abgesehen davon nahmen 2015 6.600 Schüler an der Studie teil. 2012 waren es noch 20.000 gewesen.

Beim Lehrerdachverband LCH herrscht Skepsis. Die Resultate seien mit keinem der anderen aus den vergangenen Jahren vergleichbar, heisst es. Die Gründe dafür seien einerseits die Umstellung von Papier auf Computer, die Änderung der Stichprobe und der Skalierung. Weiters wurde moniert, dass mit der Kritik schlecht umgegangen werde, wortwörtlich nämlich "ärgerlich und unprofessionell."

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