Der Energieversorger Groupe E kündigt eine Restrukturierung an. In den kommenden Monaten will das Unternehmen nun in der Westschweiz insgesamt 188 Stellen abbauen.

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Die Groupe E sei bereits seit 2023 mit einem ausgeprägten Absatzrückgang bei Fotovoltaikanlagen und Wärmepumpen konfrontiert, teilte der Energieversorger am Mittwoch mit. Dieser habe sich auch 2024 neben einem Rückgang des Verbrauchsvolumens aufgrund der milden Witterungsbedingungen negativ auf die Erträge ausgewirkt.

Rentabilität steigern

Aufgrund der Marktentwicklungen habe die Groupe E eine weitreichende Umstrukturierung beschlossen mit dem Ziel, die Rentabilität der Direktion Technik und Infrastrukturen (DTI) zu steigern. In diesem Rahmen überprüfe die Gruppe die Aktivitäten ihrer Niederlassungen im Berner Jura, in den Kantonen Jura, Neuenburg, Waadt, Freiburg und Wallis. Dabei sei ein Stellenabbau von 188 von insgesamt 2600 Personen "unausweichlich".

Die Groupe E werde die betroffenen Mitarbeitenden begleiten und unterstützen, verspricht das Unternehmen. Ein Konsultationsverfahrens mit den Sozialpartnern soll per sofort beginnen und bis Mitte Mai 2025 dauern. Dabei soll ein Sozialplan ausgearbeitet werden. Der Stellenabbau werde im Laufe dieses Jahres oder Anfang 2026 erfolgen.

Neuer Leiter DTI

Seinen Posten abgeben wird dabei auch Michel Beaud, der Generaldirektor der DTI: Man wolle die Transformationsphase "mit einer anderen Person an der Spitze" einleiten, heisst es in der Mitteilung. Beaud werde die Gruppe verlassen und sich ab sofort neuen beruflichen Projekten zu widmen.

Die Leitung der DTI übernimmt Jacques Mauron bis zur Einstellung eines Nachfolgers. Für die Kundschaft habe die Umstrukturierung keine Auswirkungen, versichert die Groupe E. Mit Ausnahme der Sanitärinstallationen werde die DTI weiterhin alle ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten, seien es Elektroinstallationen, Fotovoltaik, Wärmepumpen, Schalttafeln, Elektroinfrastrukturen, Telekommunikation, Kältetechnik oder Wasseraufbereitung.

Leichter Umsatzrückgang

Im vergangenen Jahr 2024 hat die Groupe E einen leichten Umsatzrückgang auf 1,05 Milliarden Franken (Vorjahr 1,10 Milliarden) hinnehmen müssen. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging auf 12 Millionen Franken zurück, nachdem es im Jahr davor noch 18 Millionen Franken betragen hatte. Der Rückgang war laut den Angaben vor allem auf Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der Einstellung der Glasfaseraktivitäten und auf eine mangelnde Rentabilität auf Grossbaustellen zurückzuführen.

Unter dem Strich resultierte allerdings ein Jahresergebnis von 85 Millionen Franken (Vorjahr 138 Millionen). Zu verdanken war dies dem Beitrag der EOS Holding in Höhe von 55 Millionen, über welche die Groupe E am Energiekonzern Alpiq beteiligt ist.

Derweil werde die Groupe E ihre Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Franken über die kommenden zehn Jahre in der Westschweiz fortsetzen. Dabei liege der Schwerpunkt auf der Verstärkung des Stromnetzes, auf der Entwicklung von drei Fernwärmenetzen in Freiburg, der Region Entre-deux-Lacs und in Kerzers sowie auf der Entwicklung von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energieträgern. (sda/bearbeitet von phs)