Es geht weiter: Der ehemalige Chef der nationalen Zivilpolizei von Guatemala, der auch Schweizer ist, steht erneut in Genf vor dem Gericht. Er ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.
Erwin Sperisen, der ehemalige Chef der nationalen Zivilpolizei von Guatemala, steht seit Montag zum vierten Mal vor einem Genfer Gericht. Der schweizerisch-guatemaltekische Doppelbürger ist wegen Beihilfe zum Mord angeklagt.
"Wir werden auf Freispruch und zudem auf Einstellung des Verfahrens plädieren", erklärten Giorgio Campa und Florian Baier, die beiden Anwälte Sperisens, vor dem Genfer Gericht.
Sperisen soll Killerkommando zugestimmt haben
Der Angeklagte wird von der Staatsanwaltschaft beschuldigt, der Erschiessung von sieben Häftlingen durch ein Killerkommando zugestimmt zu haben, als Guatemala 2006 das Gefängnis von Pavon wieder unter Kontrolle brachte. Das Gefängnis war unter die Kontrolle von Drogenhändlern geraten.
Der Fall zieht sich wegen Berufungen seit mehr als zwölf Jahren hin und wurde bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) weiterverfolgt. Dieser entschied, dass Sperisen kein faires Verfahren erhalten hatte. Der heute 54-jährige Sperisen war 2007 in die Schweiz geflüchtet. 2012 wurde er in Genf festgenommen. (SDA/bearbeitet von mak)
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