Die Schweiz ist ins neue Jahr gestartet – mit Feuerwerk, Cüpli und Verletzten.
Bei klirrender Kälte ist die Schweiz in der Nacht auf Mittwoch ins neue Jahr gestartet. Neben Schaumwein und Partys gehörten auch Unfälle zur Silvesternacht.
So hat sich ein 36-jähriger Mann im Kanton St. Gallen mit Feuerwerk den linken Unterarm weggesprengt. Ausserdem wurde er im Gesicht sowie am restlichen Körper verletzt. Er habe selber Feuerwerk gebastelt und mit Inhaltsstoffen von Feuerwerk hantiert, teilte die Kantonspolizei mit. Dabei sei es zu einer Explosion gekommen.
Daneben gab es weitere Verletzte im Kanton St. Gallen. In Wattwil hatten während der Silvesterparty in der Markthalle Unbekannte Feuerwerk in der Menschenmenge in der Halle detonieren lassen. Fünf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 18 und 22 Jahren seien dadurch verletzt worden. In Birchwil wurden drei Personen leicht verletzt. Zwei 19-jährige Männer und eine 16-jährige Jugendliche wurden von einer umgekippten Feuerwerksbatterie getroffen.
Daneben berichtete die St. Galler Kantonspolizei auch Heiteres. So etwa von einer 83-jährigen Frau, die im Schlaf unbeabsichtigt den SOS-Notruf auf ihrem Armband aktivierte. Sie habe sich "sichtlich gefreut", dass die Kantonspolizei St. Gallen ihr als erste ein gutes neues Jahr wünschte.
Ausserdem half die Polizei einer stark alkoholisierten Frau aus der Patsche, die nach einem Streit beim Silvesterdinner mit ihrem Partner alleine im Restaurant zurückblieb und die mehrere Hundert Franken hohe Rechnung für das Gala-Diner nicht begleichen konnte. Sie hatte zu wenig Bargeld dabei, ihre Kreditkarte war nicht gedeckt.
Gummischrot nach illegaler Party
In Zürich löste die Polizei eine illegale Party auf, nachdem im Zusammenhang mit der Party ein Container brannte sowie Trams demoliert und mit Farbe bestrüht wurden. Bei der Auflösung der Party wurden die Einsatzkräfte mit Feuerwerk beschossen, woraufhin diese Gummischrot einsetzte, wie sie mitteilte.
Ausserdem meldete in Zürich eine Frau eine sexuelle Belästigung, wobei der mutmassliche Täter festgenommen wurde. Ebenfalls festgenommen wurden zwei Männer, weil sie Feuerwerk gegen Personen abfeuerten, zwei Männer wegen Diebstahls und ein Mann wegen einer Schreckschusswaffe.
Weitere grössere Zwischenfälle wurden von den Schweizer Polizeien bislang nicht vermeldet. Insgesamt berichteten sie von den üblichen Streitereien unter Alkoholisierten, von kleineren und grösseren Bränden, Einbrüchen und von unsachgemäss abgefeuerten Knallkörpern, insbesondere gegen Gebäude, manchmal auch gegen Menschen.
Feiern mit Schlittschuhen und Cüpli
Insgesamt scheint die Silvesternacht also mehr oder weniger friedlich verlaufen zu sein. Traditionsgemäss begleiteten diverse Feierlichkeiten den Jahreswechsel. Den Höhepunkt der Zürcher Silvesternacht bildete das 15-minütige Feuerwerk im Nachthimmel über dem Zürichsee. Gemäss Polizei waren mehrere Zehntausend Personen vor Ort.
Vielerorts ertönte Glockengeläut. Auf dem Lausanner Weihnachtsmarkt Bô Noël fand eine Silent Disco statt, wo die Besuchenden mithilfe von Kopfhörern zu den Klängen ihrer Wahl das Tanzbein schwingen konnten. Und an einigen Orten waren etwa nächtliche Schlittel- oder Schlittschuh-Events mit Cüpli ansagt.
Damit die Feierlustigen unfallfrei nach Hause kamen, standen wieder die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer von Nez Rouge im Einsatz. Gut 5.100 Personen haben sie gemäss Mitteilung sicher nach Hause gebracht. Mehr als 1.200 Personen standen im Einsatz und führten fast 2.200 Fahrten durch. (SDA/mcf)
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