Nach der FTI-Insolvenz helfen Schweizer Reisebüros betroffenen Kunden. Dabei ist die Schweizer Tochter FTI Touristik AG noch gar nicht konkurs.

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Nach der Pleite des drittgrössten europäischen Reiseanbieters FTI Touristik GmbH verhelfen Schweizer Reisebüros betroffenen Kunden doch noch zu Sommerferien. Für alle Abreisen nach dem 4. Juli bieten die Reiseagenturen Alternativen an.

Zudem übernehmen sie unbürokratisch die Vorkasse. "Sie sorgen dafür, dass alle Reisewilligen sicher ihre Ferien antreten können", teilte der Schweizer Reise-Verband (SRV) am Freitag in einem Schreiben mit.

"Alle Reisepakete von FTI bis und mit Abreise am 4. Juli 2024 können kostenlos annulliert werden." Derzeit hätten die Reiseagenturen alle Hände voll zu tun, um die kurzfristigen FTI-Buchungen zu annullieren und entsprechende Alternativen zu offerieren und zu reservieren.

Jene Kunden, die sich bereits mit FTI an einem Ferienziel befinden würden, müssten damit rechnen, dass gewisse Leistungen ihrer Pauschalreise vor Ort nochmals bezahlt werden müssen, beispielsweise das Hotel, schrieb der SRV weiter.

"Wurde die FTI-Reise über eine Schweizer Reiseagentur gebucht, so sollten die Reisenden unbedingt sämtliche Belege aufbewahren und sie nach Rückkehr der Reiseagentur übergeben. Sie wird dafür sorgen, dass der Kunde eine Rückerstattung für sämtliche entstandenen Zusatzkosten erhält."

Schweizer FTI noch nicht pleite

Allerdings sei die Schweizer Tochter FTI Touristik AG noch gar nicht konkurs - im Gegensatz zum deutschen Mutterkonzern FTI Touristik GmbH, der am Montag beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag gestellt hatte.

Deshalb müsse aus rechtlichen Gründen abgewartet werden, ob und wann die Schweizer FTI Touristik AG Insolvenz anmelden müsse, schrieb der SRV: "Sobald dies der Fall ist, werden die Kundengeldabsicherer der Reisebranche aktiv. Auch das Prozedere der Einreichung aller relevanten Unterlagen wird von der Reiseagentur (...) übernommen und die Rückerstattung im Namen des Kunden eingefordert."

Von der Pleite des drittgrössten europäischen Reisekonzerns FTI sind in der Schweiz rund 10'000 Kunden betroffen. Das schätzte der Präsident Schweizer des Reise-Verbands (SRV), Martin Wittwer, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Konkurrenz bietet Alternativferien

Um den sich in der Schwebe befindenden FTI-Kunden eine Alternative zu bieten, würden zahlreiche Reiseveranstalter flexible Angebote offerieren, schrieb das Tourismusportal "Travelnews": Bei Tui könnten Pauschalreisen mit Charterflug ab sofort bis vier Tage vor Abreise gebührenfrei storniert werden.

Beim Anbieter Alltours könnten alle klassischen Pauschalreisen mit Abreise bis zum 15. Juli bis einschliesslich 15. Juni auf Option gebucht werden. Die Option könne bis vier Tage vor Abreise verlängert werden, schrieb "Travelnews": "Somit wird in diesem Zeitraum keine Anzahlung fällig und die Buchung kann problemlos storniert werden."

Dertour (mit der Marke Kuoni) und ITS würden für alle Neubuchungen vom 6. bis 17. Juni für die Reiseziele Ägypten, Griechenland, Kanaren, Mallorca, Türkei und Tunesien die Möglichkeit einer kostenfreien Stornierung bis drei Tage vor Reiseantritt anbieten, falls die ursprünglich gebuchte FTI-Reise stattfinden sollte. Somit müssten FTI-Kunden mit einer Neubuchung nicht warten, bis ihre ursprüngliche Reise storniert wurde, schrieb "Travelnews". (sda/mbo)

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