Geberit hat im Startquartal 2024 etwas weniger verkauft als im gleichen Quartal des Vorjahres. Gebremst wurde der Sanitärtechnikkonzern insbesondere vom starken Franken. Die Gewinnmarge ging minim zurück, blieb aber auf hohem Niveau.
Der Umsatz sank um 6,2 Prozent auf 837 Millionen Franken, wie Geberit am Dienstag mitteilte. Werden die negativen Währungseffekte ausgeklammert, ergab sich ein organisches Minus von lediglich 1,4 Prozent.
Die Nachfrage und die entsprechenden Absatzvolumina seien zwar im ersten Quartal weiterhin rückläufig gewesen, heisst es zum Geschäftsverlauf. Positiv beeinflusst worden sei die Entwicklung aber durch den Wiederaufbau von Lagerbeständen bei den Grosshändlern und durch die schwache Vorjahresperiode.
Regional gesehen gingen in der Hauptregion Europa - wo rund 90 Prozent des Umsatzes erzielt werden - die Verkäufe währungsbereinigt um 2,0 Prozent zurück. In den Regionen Fernost/Pazifik (+6,8%), Amerika (+6,2%) und Nahost/Afrika (+1,2%) legten sie hingegen zu.
Gewinn von Währungseinflüssen gedrückt
Die Ergebnisse seien auf allen Stufen durch die ungünstige Währungsentwicklung stark negativ beeinflusst worden. Belastend auf die Ergebnisse hätten sich zudem die hohe Lohninflation in vielen Ländern und verschiedene Initiativen zur Stärkung der Marktposition niedergeschlagen. Geholfen haben dagegen die tieferen Materialkosten.
Der operative Gewinn (EBITDA) reduzierte sich um 7,0 Prozent auf 275 Millionen Franken und die dazugehörende Marge um 30 Basispunkte auf 32,8 Prozent. Sie blieb damit aber noch deutlich über dem angestrebten Zielkorridor von 28 bis 30 Prozent.
Der Reingewinn ging gleichzeitig um 11,4 Prozent auf 190 Millionen zurück. Hier wirkte sich eine deutlich höhere Steuerrate unter anderem wegen der neuen OECD-Mindestbesteuerung zusätzlich negativ aus. Insgesamt lagen die Resultate dennoch eher am oberen Ende der Erwartungen der Analysten.
Neubau in Nordeuropa und Deutschland unter Druck
Einen konkreten Ausblick für das Gesamtjahr macht Geberit wie üblich zu dieser Zeit im Jahr noch nicht. Die Einschätzungen für 2024 hätten sich seit der Veröffentlichung der Jahreszahlen 2023 im März aber nicht wesentlich verändert, heisst es dazu. Insgesamt wird weiterhin mit einer rückläufigen Bauindustrie gerechnet, wobei sich dies am stärksten in Nordeuropa und Deutschland manifestieren dürfte.
In der Schweiz dürfte sich hingegen die Neubautätigkeit aufgrund der geringeren Inflation und der niedrigeren Zinsen positiver entwickeln. Einen robusten Verlauf verspricht sich das Unternehmen global gesehen vom Renovationsgeschäft, mit dem Geberit rund 60 Prozent des Umsatzes erzielt.
Und trotz der insgesamt negativen Prognosen für die europäische Bauindustrie sollten die teilweise bereits erfolgten und die erwarteten Zinssenkungen und der strukturelle Trend zu höherwertigen Sanitärstandards die Nachfrage positiv stimulieren, so die Einschätzung.
Darüber hinaus hat das Unternehmen ein neues Aktienrückkaufprogramm mit einem Umfang von bis zu 300 Millionen Franken angekündigt. Es soll nach Abschluss des noch laufenden im dritten Quartal gestartet werden. © Keystone-SDA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.