Unter dem Motto "Prämien runter, Löhne rauf!" finden heute landesweit 1.-Mai-Veranstaltungen statt. Nach dem Erfolg mit der 13. AHV-Rente sehen die Gewerkschaften am kommenden 9. Juni eine weitere Chance, um die Situation der arbeitenden Bevölkerung zu verbessern.
"Das Ja zur 13. AHV-Rente hat bewiesen, was möglich ist und soll wegweisend sein für die Zukunft", heisst es in einem vorab veröffentlichten Aufruf des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) zum "Tag der Arbeit".
Denn die Stärkung der AHV sei erst der Anfang gewesen. "Jetzt steht bei der Abstimmung über die Prämienentlastungsinitiative am 9. Juni unmittelbar eine weitere Chance bevor, die Situation der arbeitenden Bevölkerung zu verbessern", heisst es weiter.
Motto "Prämien runter, Löhne rauf!"
Familien, untere und mittlere Einkommen litten unter der Prämienexplosion. Die Prämienbelastung werde für die Mittelschicht unerträglich. Deshalb rücken die Gewerkschaften die "unsoziale" Finanzierung des Gesundheitssystems in den Fokus. Gleichzeitig verstärken sie ihr Engagement in der Lohnfrage und kämpfen für die Kaufkraft mit tieferen Krankenkassenprämien. Daraus abgeleitet wird auch das Motto "Prämien runter, Löhne rauf!".
Nach Jahren der rekordhohen Profite und Dividenden brauche es endlich kräftige Lohnerhöhungen. Denn wenn es so weitergehe, erhielten die Chefs und die Firmenbesitzer ein immer noch grösseres Stück vom Kuchen.
Prominente Redner im Kanton Bern
Auf besonderes Interesse stossen dürften die Mai-Veranstaltungen im Kanton Bern mit prominenten Rednerinnen und Rednern. So ist in Thun Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider als Rednerin vorgesehen. In der Stadt Bern tritt Bundesrat Beat Jans auf. Für die beiden SP-Bundesräte ist der 1. Mai ein ganz normaler "Arbeitstag" mit der wöchentlichen Sitzung der Landesregierung.
Die Gewerkschaft Syna will den Magistraten und der ganzen Bevölkerung entgegenkommen. Sie hat eine Petition lanciert, mit der Forderung, dass der 1. Mai ein nationaler freier Tag werden soll. Dies als ein Akt der Wertschätzung, weil die Anforderungen an die Arbeitnehmenden gestiegen seien.
In St. Gallen wird SP-Präsident Cédric Wermuth erwartet, während seine Co-Präsidentin Mattea Meyer keinen Auftritt geplant hat. Gewerkschaftsboss Pierre-Yves Maillard wird in Biel BE und in Aarau eine Rede halten. In Zürich, wo wie jedes Jahr mit Ausschreitungen und Sachbeschädigungen gerechnet werden muss, tritt SGB-Chefökonom Daniel Lampart auf. (sda)
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