Hotelplan profitiert von einem Boom im Bereich Badeferien und Städtereisen. So steigert der Reiseveranstalter seinen Umsatz deutlich - und übertrifft sogar das Jahr vor Corona.
Der Reiseveranstalter Hotelplan hat den Einbruch in der Coronapandemie endgültig hinter sich gelassen. Im vergangenen Geschäftsjahr 2022/23 (per Ende Oktober) hat die Migros-Tochter den Umsatz um ein Fünftel auf 1,73 Milliarden Franken gesteigert.
Damit habe man das letzte Vor-Coronajahr 2018/19 um knapp die Hälfte übertroffen, teilte die Hotelplan Gruppe am Mittwoch in einem Communiqué mit. Bezieht man die Übernahme des Online-Ferienanbieters Vtours ein, wäre der Umsatz gegenüber 2018/2019 um 2,5 Prozent gestiegen.
"Die Pandemie haben wir hinter uns gelassen", erklärte Gruppenchefin Laura Meyer. Die Reisefreudigkeit der Kunden sei gross gewesen. Sämtliche Geschäftseinheiten hätten ihren Umsatz gegenüber Vorjahr verbessert.
Badeferien-Boom geht weiter
Die Nachfrage nach Individualreisen habe bei Hotelplan Suisse in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Auch die Zugreisen seien gefragter gewesen. Hotelplan Suisse habe im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz auf 227,7 Millionen Franken verbessert nach 158,2 Millionen ein Jahr zuvor.
Der Badeferien- und Städtereisen-Boom sei sogar noch grösser gewesen als im vergangenen Jahr, hiess es. Im Volume Tour Operating kletterte der Umsatz um 22 Prozent auf 857,6 Millionen Franken.
Der Ferienhaus- und Ferienwohnungsanbieter Interhome habe ein neues Rekordergebnis erzielt, schrieb die Hotelplan Group. Der Umsatz legte um 5 Prozent auf 389,7 Millionen Franken zu. Grund dafür sei der weitere Ausbau des Distributionsnetzwerks auf diversen Onlinekanälen. Der Trend zum Arbeiten in Feriendestinationen habe ebenfalls zum erneut besseren Ergebnis beigetragen.
Briten reisen wieder häufiger
Bei Hotelplan UK, welche die Briten zum Ferienmachen in die Schweiz bringt, ging es ebenfalls aufwärts. Sämtliche Marken des Tochterunternehmens verzeichneten eine Umsatzsteigerung. Die Neuausrichtung des Sommerangebots habe Wirkung gezeigt. Der Umsatz stieg auf 41 Prozent auf 212,4 Millionen Pfund (233 Millionen Franken).
Auch die Nachfrage nach Geschäftsreisen sei weiter gestiegen und nähere sich nach einer langsameren Erholung wieder dem Niveau von 2019, schrieb die Migros-Tochter. Die beiden Geschäftsreiseanbieter BTA First Travel und Finass Reisen hätten zahlreiche Neukunden gewonnen. Der Umsatz erhöhte sich bei BTA First Travel um 37 Prozent auf 10,3 Millionen. Bei Finass gab es ein Plus um ein Fünftel auf 6,7 Millionen Franken.
Positiver Start ins 2024
Das neue Geschäftsjahr 2023/24 sei gut angelaufen: Die Buchungseingänge lägen sowohl über 2023 als auch 2019.
Allerdings ist der Ausblick nur vorsichtig optimistisch. "Obwohl der grosse Nachholbedarf nach der Pandemie weitgehend vorbei ist, bleibt Reisen ein wichtiges Bedürfnis", erklärte Hotelplan-Gruppenchefin Meyer. Abzuwarten bleibe, inwieweit die geopolitische Situation, die steigenden Lebenshaltungskosten und die allgemeine Wirtschaftslage die Reisefreudigkeit beeinflussen würden. (SDA/ank)
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