Sieben Kantone wählen 2024 sowohl ihre Parlamente, als auch Regierungen neu. Ein Überblick über die Termine und die Lage in den Kantonen.
2024 finden in sieben Kantonen Gesamterneuerungswahlen statt. Im Aargau, in Basel-Stadt, St. Gallen, Schaffhausen, Schwyz, Thurgau und Uri wählen die Stimmberechtigten ihre Regierungen und Parlamente neu. Den Auftakt machen am 3. März St. Gallen, Uri und Schwyz.
In der siebenköpfigen St. Galler Regierung gibt es aufgrund der Rücktritte von Fredy Fässler (SP) und Stefan Kölliker (SVP) zwei Vakanzen. Bisher hatte die SVP einen Sitz in der Regierung. Je zwei Sitze besetzen FDP, Mitte und SP. Mit Danuta Zemp sowie Kantonsrat Christof Hartmann schickt die SVP zwei Kandidaten ins Rennen. Ihr erklärtes Ziel ist ein zweiter Sitz auf Kosten der SP.
Die Sozialdemokraten wollen ihren zweiten Sitz neben der Bisherigen Laura Bucher mit Bettina Surber verteidigen. Mitte und FDP treten mit ihren bisherigen Kandidatinnen und Kandidaten zur Wiederwahl an. Mit Daniel Bosshard kandidieren auch die Grünen. Und die GLP schickt Sarah Noger-Engeler ins Rennen. Ebenfalls am 3. März 2024 bestellt das St. Galler Stimmvolk das Kantonsparlament neu.
In Uri nur Männer in der Regierung
Auch Uri wählt sein Parlament, den Landrat und den Regierungsrat neu. Neben den fünf Bisherigen treten mindestens sechs weitere Personen an. Unter den Neuen sind mit Céline Huber (Mitte), Petra Muheim (FDP) und Luzia Gisler (GLP) auch drei Frauen. Die heutige Regierung ist reine Männersache.
Im Kanton Schwyz treten die sieben Regierungsmitglieder, die allesamt den drei bürgerlichen Parteien SVP, Mitte und FDP angehören, erneut an. Die Bisherigen sind André Rüegsegger, Herbert Huwiler, Xaver Schuler (alle SVP), Michael Stähli, Sandro Patierno (beide Mitte) sowie Petra Steimen und Damian Meier (FDP). Bekannt ist bislang, dass die SP versuchen wird, den 2012 verlorenen Sitz zurückzuerobern.
Zwei Neue für Thurgauer Regierung
Im Thurgau haben für die Erneuerungswahlen der Regierung am 7. April 2024 bereits zwei Bisherige auf eine Wiederwahl verzichtet. Die Regierungsrätinnen Cornelia Komposch (SP) und Monika Knill (SVP) werden nicht mehr antreten.
Bei der SP haben die Wigoltinger Gemeindepräsidentin Sonja Wiesmann (57) und die Frauenfelder Stadträtin Barbara Dättwyler (49) parteiintern ihr Interesse als Regierungsratskandidatinnen angemeldet. Die SP wird am 11. Januar 2024 am Parteitag ihren Nominationsentscheid fällen. Ebenfalls auf den 7. April 2024 sind die Grossratswahlen angesetzt.
Im Kanton Schaffhausen wird am 18. August der fünfköpfige Regierungsrat gewählt. Derzeit haben die SP und die SVP je zwei Sitze inne und die FDP einen Sitz. Die Gesamterneuerungswahl des Kantonsrat findet am 22. September statt.
Bürgerliche greifen in Basel an
Am 20. Oktober finden in Basel-Stadt die Gesamterneuerungswahlen von Regierungsrat und Grosser Rat statt. Zu besetzen sind sieben Sitze in der Exekutive und 100 Sitze im Parlament. Zuvor, am 3. März, wird das Stimmvolk bereits die Nachfolge von Bundesrat Beat Jans geregelt haben.
Die SP will den Sitz von Jans mit Alt-Nationalrat Mustafa Atici verteidigen, angegriffen wird sie aber von den Grünen, die mit Grossrat Jérôme Thiriet antreten. Und FDP, LDP, Mitte und SVP spannen zusammen, um den SP-Sitz anzugreifen. Sie treten mit Grossrat Luca Urgese (FDP) für die Exekutive an
Auch in Aargauer Regierung nur Männer
Auch die Aargauerinnen und Aargauer bestimmen am 20. Oktober die Zusammensetzung des Regierungsrats und des Kantonsparlaments nach vier Jahren neu. Der fünf Mitglieder zählenden Exekutive gehören einzig Männer an.
Mehr Spannung zeichnet sich bei der Neuwahl des 140 Mitglieder zählenden, bürgerlich dominierten Grossen Aargauer Rats ab. Bei der letzten Wahl legten GLP und Grüne zu. SP und SVP verloren Sitze. Die SVP ist mit 43 Sitzen die grösste Fraktion, auf dem zweiten Platz liegt die SP mit 23 Sitzen.
Und auch im Kanton Glarus wird gewählt: Die Nachfolge in der Regierung. Das Stimmvolk schickte im vergangenen Oktober den amtierenden Regierungsrat Benjamin Mühlemann (FDP) in den Ständerat. Seine Ersatzwahl für die kantonale Exekutive findet am 3. März statt. Die FDP will den Sitz mit Roger Schneider verteidigen, wird aber vom SVP-Mann Thomas Tschudi herausgefordert.
Die Regierung von Appenzell Innerrhoden (Standeskommission) wird wie jedes Jahr an der Landsgemeinde im Frühling gewählt. Bis anhin sind gemäss Auskunft der Innerrhoder Ratskanzlei keine Rücktritte aus der Standeskommission bekannt.
Im Kanton Appenzell Ausserrhoden stehen die nächsten Gesamterneuerungswahlen von Regierung und Parlament im Jahr 2027 an. Und in der Romandie sind für 2024 keine kantonalen Wahlen vorgesehen, für das Tessin laut Behörden voraussichtlich ebenfalls nicht. © Keystone-SDA
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