Wer in Untersuchungshaft sitzt, trägt immer wieder auch einen sogenannten Haftschaden davon. In Zürich und Bern soll es künftig deutlich weniger davon geben.

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Die Kantone Zürich und Bern wollen die Untersuchungshaft reformieren: Ein Modellversuch soll zeigen, wie sich sogenannte Haftschäden bei Verhafteten verhindern lassen.

Die restriktiven Bedingungen in der U-Haft seien für Betroffene oft schädlich gewesen, teilten Vertreter der beiden Kantone am Dienstag im Schulungsgefängnis Meilen ZH mit. Haftschäden könnten deren Wiedereingliederung erschweren.

Im Modellversuch sollen nun insbesondere die Ressourcen der verhafteten Personen - etwa Arbeitsstelle, Wohnung oder Familienstrukturen - erhalten bleiben, wird die Zürcher Justizdirektorin Jacqueline Fehr in einer Mitteilung zitiert.

Es gehe darum, Haftschäden und entsprechende Kosten zu vermeiden, sagte demnach der Berner Sicherheitsdirektor Philippe Müller. "Auf die eigentliche Strafverfolgung darf der Modellversuch keinen Einfluss haben."

Erprobt wird unter anderem ein "Lebensbereichsgespräch" beim Hafteintritt und das Programm "Prison Stress Management". (SDA/ank)

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