Bundesrätin Karin Keller-Sutter hat ihre 1.-August-Rede vor Auslandschweizerinnen und -schweizern in New York gehalten. Sie verwies darin auf Gemeinsamkeiten der Demokratien in den USA und der Schweiz und forderte Offenheit für Kompromisse.

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In verunsicherten westlichen Gesellschaften und angesichts der Wahlsiege von Populisten gelte es für moderate politische Kräfte, den Leuten zuzuhören. Diese erwarteten keine einfachen, sondern ehrliche Antworten, so Keller-Sutter in ihrer Rede vor Auslandschweizerinnen und -schweizern.

Es gehe darum, Debatten frei und friedlich zu führen und ernsthaft um die besten Lösungen zu ringen.

Schon Benjamin Franklin habe gesagt, wer Kompromisse schmiede, werde nicht zum Held, sagte die Vorsteherin des Eidgenössischen Finanzdepartements im Bowling-Green-Park in der Nähe der Börse. Kompromiss-Schmiede machten aber laut Franklin grosse Demokratien, so Keller-Sutter weiter. Franklin gilt als einer der Gründerväter der USA.

Die US- und die Schweizer Demokratie hätten sich gegenseitig befruchtet, führte die Bundesrätin weiter aus. Der erste Satz der US-amerikanischen Unabhängigkeitserklärung sei vom Denken eines Genfer Aufklärers inspiriert, während für das Schweizer Zweikammer-Parlamentssystem jenes der USA Vorbild gewesen sei.

Beide Staaten seien bis heute "zwei Erfolgsgeschichten", so Keller-Sutter weiter. Der Erfolg der beiden liberalen Demokratien lasse sich dabei nicht nur am Wohlstand messen, sondern vor allem auch an der persönlichen und wirtschaftlichen Freiheit.

Wenn Raclette richtig serviert werde, so Keller-Sutter am Schluss in Anspielung an einen nach der Rede geplanten Imbiss, sei das ein "sehr demokratisches Gericht: One person, one slice!" (Pro Person eine Scheibe Käse.)

Keller-Sutter besucht Börse

Wie Keller-Sutters Departement auf Anfrage bekanntgab, hält sich die Bundesrätin in erster Linie aus privaten Gründen in den USA auf. Sie besuchte auch die New Yorker Börse und führte mit deren Leitung Gespräche. Dass ihr Auftritt im ältesten New Yorker Park zusammen mit dem New Yorker Bürgermeister Eric Adams erfolge, sei eine grosse Ehre.

Adams pries in seiner kurzen Ansprache die Schweizer Fähigkeit zum Ausgleich zwischen gegensätzlichen Standpunkten und das Streben nach gegenseitiger Anerkennung statt der Herabsetzung politischer Gegner.

Zu den jeweiligen Landeshymnen wurden zum Schluss die beiden Flaggen gehisst - laut Keller-Sutters Finanzdepartement ebenfalls ein starkes Zeichen der Wertschätzung der Stadt New York gegenüber der Schweiz © Keystone-SDA

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