Zürich (awp) - Die Beschäftigungsaussichten schwächen sich in der Schweiz weiter ab. Besonders ist dies im Verarbeitenden Gewerbe und in der Bankbranche zu sehen, wie die ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF am Freitag in einer Prognose festhält.
Der von der KOF berechnete Beschäftigungsindikator ist im zweiten Quartal bereits zum fünften Mal in Folge gesunken und liegt mit 3,4 Punkten nur noch leicht im positiven Bereich. Im Startquartal lag er noch bei nach unten revidierten 5,9 Punkten (zuvor: 7,5 Punkte).
Seit dem Mitte 2022 erreichten historischen Höchststand von 16,7 Zählern zeige der Indikator einen rückläufigen Trend und bewege sich in Richtung des langjährigen Mittelwerts von 1,5 Punkten, hiess es weiter. Dennoch rechne die Mehrheit der Unternehmen nach wie vor mit einem Personalaufbau.
Der Beschäftigungsindikator wird aus den vierteljährlichen Konjunkturumfragen der KOF berechnet. Die Auswertungen für das erste Quartal basieren laut Mitteilung auf den Antworten von etwa 4500 Unternehmen, die im Januar zu ihren Beschäftigungsplänen und -erwartungen befragt wurden.
Schwäche in der Industrie
Im Branchenvergleich sind die Aussichten laut KOF im Verarbeitenden Gewerbe am düstersten. Eine Mehrheit der teilnehmenden Firmen schätze dort den gegenwärtigen Bestand an Beschäftigten als zu hoch ein und plane in den nächsten Monaten einen Beschäftigungsabbau. Der dazugehörige Indikator liegt mittlerweile mit 15 Punkten im Minus, dies ist beinahe so tief wie zu Beginn der Coronapandemie im Frühjahr 2020.
Aber auch in der Bankbranche ging der Beschäftigungsindikator zum Vorquartal klar zurück und rutschte in den negativen Bereich ab. Die Zahl der Banken, die eher mit einem Stellenabbau rechnen, überwiege per saldo, so die KOF. In den übrigen Branchen blieb der Beschäftigungsindikator derweil stabil oder sank nur leicht. © Keystone-SDA
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