Für Unternehmen in der Schweiz hat sich die Geschäftslage zu Beginn des neuen Jahres weiter verschlechtert.
Vor allem exportorientierten Firmen bereitet das rauer gewordene Marktumfeld im Ausland Sorgen. Allerdings ist Besserung in Sicht, wie eine Umfrage der Konjunkturforschungsstelle der ETH (KOF) zeigt.
Der Geschäftslageindikator für die Schweizer Privatwirtschaft, der die KOF vierteljährlich aus Umfragen bei rund 4500 Firmen berechnet, hat sich im Januar nochmals abgekühlt, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung dazu heisst. Dabei belaste die schwache Auslandsnachfrage die Exportwirtschaft zusätzlich, auch wegen des erstarkten Frankens.
Die Frankenstärke belaste die Firmen allerdings weniger stark als dies zu Beginn des Jahres 2015 der Fall war. Damals hatte die Aufhebung der Frankenuntergrenze durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Schweizer Währung auf einen Schlag erstarken lassen. Die Firmen seien bezüglich Exportperspektiven sogar zuversichtlicher als noch in der Herbst-Umfrage.
Schwächelnde Industrie
In den einzelnen Wirtschaftsbereichen zeigt der Indikator zur Geschäftslage laut der KOF in unterschiedliche Richtungen. Erneut ungünstig entwickelt er sich im Verarbeitenden Gewerbe. In der Industrie klage mehr als die Hälfte der Unternehmen über eine mangelnde Nachfrage, heisst es.
Auch der Grosshandel, das Gastgewerbe sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister hätten von einem Dämpfer für ihre eher gute Geschäftslage berichtet, so die KOF. Kaum verändert präsentiere sich dagegen die Geschäftslage im Baugewerbe, im Projektierungsbereich sowie im Detailhandel. Und bei den übrigen Dienstleistungen helle sie sich gar leicht auf.
In vielen Branchen sind die Firmen mit Blick in die Zukunft zuversichtlicher geworden. Vor allem im Verarbeitenden Gewerbe und bei den übrigen Dienstleistern seien die Erwartungen für die kommenden sechs Monate positiver. Auch der Grosshandel streife seine Skepsis etwas ab. Dagegen würden der Detailhandel sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister vorsichtiger.
Suche nach Personal bleibt schwierig
Nach wie vor suchen Unternehmen nach geeignetem Personal und die Suche gestaltet sich weiterhin schwierig, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Der Personalmangel habe sich in keinem der untersuchten Wirtschaftszweigen spürbar entspannt. Allerdings planen laut der Umfrage weniger Firmen als noch vor Jahresfrist, ihren Personalbestand zu erhöhen.
Zugleich gehen die Unternehmen davon aus, dass die Bruttolöhne von nun an bis in einem Jahr geringfügig weniger stark steigen als bisher. Neu wird mit einer Lohnsteigerung von 1,8 Prozent gerechnet nach 1,9 Prozent vergangenen Oktober. Im Januar 2023 hatten die Firmen noch durchschnittlich mit Lohnerhöhungen von 2,3 Prozent gerechnet.
Darüber hinaus erwarten die Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten eine allgemein tiefere Teuerung als bisher. Hier fällt der Rückgang ausgeprägter als bei den Löhnen aus. Im Oktober wurde eine Inflation von 2,4 Prozent erwartet, nun noch sind es noch 1,9 Prozent. Allerdings würden insbesondere in der Industrie oder im Baugewerbe häufiger Preiserhöhungen geplant. (SDA/lag)
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