Nach der leichten Aufhellung im Juli hat sich die Konsumentenstimmung in der Schweiz im August wieder etwas eingetrübt. Der vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) monatlich erhobene Index der Konsumentenstimmung lag bei -35 Punkten nach -32 Punkten im Juli.
Im Vergleich zum Vorjahr (August 2023) sind es 6 Punkte mehr, wie das Seco am Freitag mitteilte. Über dem Niveau von August 2023 liegen die Teilindizes Erwartete Wirtschaftsentwicklung, Vergangene finanzielle Lage, Erwartete finanzielle Lage und Zeitpunkt für grössere Anschaffungen. Zudem erwarten die Befragten eine nachlassende Inflation in den nächsten 12 Monaten.
Verschlechtert haben sich dagegen die Erwartungen zum Arbeitsmarkt. So wird die Sicherheit der Arbeitsplätze und die Entwicklung der Arbeitslosenzahl weniger gut eingeschätzt als vor einem Jahr. Aber damals sei die Lage am Arbeitsmarkt hervorragend gewesen, sagte Seco-Expertin Felicitas Kemeny auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP. Im langfristigen Vergleich bewege man sich immer noch auf einem sehr gutem Niveau.
Krankenkassenprämien drücken Ausgabenfreudigkeit
Bei den Gründen, wieso aktuell gerade ein ungünstiger Moment für grössere Anschaffungen sei, wurde die Rubrik "Steuern / Krankenkassenprämien" häufiger angegeben als vor einem Jahr. Das gleiche gilt für die Rubrik "Wohnen / Miete". Dagegen wurden die Rubriken "Unsicherheit" und "Krieg" weniger angekreuzt, wie aus der Statistik hervorgeht.
Seinen bisherigen Tiefpunkt hatte der Index im Oktober 2023 erreicht, als er auf knapp -53 Punkte abgerutscht war. Seither hatte er bis zum Juli 2024 praktisch jeden Monat aufgehellt. Mit einer Trendwende rechnet Kemeny trotz der leichten Eintrübung im August dennoch nicht. Es könnte sich um ein saisonales Muster handeln.
Der Index der Konsumentenstimmung basiert seit Anfang 2024 auf monatlichen statt wie zuvor vierteljährlichen Umfragen des Seco. Diese werden kontinuierlich mittels Online-Fragebogen durchgeführt, wobei letzten Monat 2757 Personen daran teilgenommen haben. © Keystone-SDA
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