Logitech hat nach einem starken Start in das Geschäftsjahr 2024/25 den Ausblick angehoben. Eine verbesserte Nachfrage in nahezu allen Produktkategorien haben die Geschäfte des Herstellers von Computerzubehör auf Wachstumskurs gehalten.
So setzte Logitech zwischen April und Juni knapp 1,1 Milliarden US-Dollar um, wie aus einem Communiqué vom Dienstag hervorgeht. Das waren 12 Prozent mehr als Vorjahreszeitraum.
Dabei seien die wichtigsten Produktkategorien ausser Webcams gewachsen. Auch regional betrachtet sei die Nachfrage gut gewesen. Vor allem aber in der Region EMEA hat Logitech demnach kräftig zugelegt.
Es ist aber vor allem die Gewinnentwicklung, die deutlich besser als erwartet ausfiel. Hier zog der um die Kosten im Zusammenhang mit Übernahmen und Restrukturierungen bereinigte operative Gewinn (EBIT, non-GAAP) um 67 Prozent auf 182 Millionen Dollar an. Der entsprechende Reingewinn kam bei 174,6 Millionen zu liegen (+69%). Logitech begründet dies mit einer verbesserten Nachfrage, starken Bruttomargen und Kostendisziplin.
Den EBIT nach GAAP wiederum steigerte das Tech-Unternehmen um 96 Prozent auf 153 Millionen Dollar, während es den unbereinigten Reingewinn auf 141,8 Millionen mehr als verdoppelte.
Ausblick erhöht
Damit hat Logitech die Prognosen der Analysten vor allem beim Gewinn klar übertroffen. Mit Blick nach vorne erhöht das Unternehmen in der Folge den Ausblick. So peilt das Unternehmen beim Umsatz neu einen Wert zwischen 4,34 und 4,43 Milliarden US-Dollar an, was einem Plus zwischen 1 und 3 Prozent entspräche. Zuvor war Logitech von einem Wachstum zwischen 0 und 2 Prozent ausgegangen.
Die Prognose für den Non-GAAP Betriebsgewinn setzt Logitech hoch auf einen Wert zwischen 700 und 730 Millionen US-Dollar nach zuvor 685 bis 715 Millionen. Prozentual erwartet der Konzern damit ein Plus zwischen 0 und 4 Prozent. Zuvor war Logitech davon ausgegangen, dass der Gewinn um 2 Prozent steigen oder auch fallen könnte.
Während die Gruppe ihre Rückkehr zum Umsatzwachstum fortgesetzt, betont sie in der Medienmitteilung gleichzeitig die anhaltenden Risiken. "Die positive Geschäftsdynamik findet vor dem Hintergrund einer unsicheren und volatilen Weltwirtschaft statt", wird CEO Hanneke Faber in der Mitteilung zitiert.
So bleibe man trotz des guten Abschneidens pragmatisch, was künftige Risiken und Unsicherheiten angehe. "Dazu gehören die Widerstandsfähigkeit der allgemeinen Konsumentennachfrage, das Niveau der B2B- und IT-Ausgaben, die hartnäckige Inflation, die Geldpolitik der Zentralbanken, die Steuerpolitik der Regierungen und geopolitische Konflikte."
KI auf dem Vormarsch
Mit dem allgegenwärtigen Hype um Künstliche Intelligenz setzt auch Logitech mehr und mehr auf dieses Thema. Wie aus dem Communiqué hervorgeht, nutzen viele der zahlreichen Produkte, die der Konzern in den ersten drei Monaten seines Geschäftsjahres auf den Markt gebracht hat, Möglichkeiten der KI, wie etwa eine kürzlich eingeführte Konferenzkamera.
Für Gesprächsstoff dürfte zudem die Entscheidung des Waadtländer Bezirksgerichts von La Côte sorgen. Es hat am gestrigen Montag entschieden, dass der Computerzubehör-Hersteller auf Antrag von Firmengründer Daniel Borel das Verwaltungsratsmitglied Guy Gecht für das Amt des Verwaltungsratspräsidiums nominieren muss.
Schon seit Wochen gibt es zwischen Borel und Logitech Gerangel um den VRP-Posten. Der Firmengründer stellt sich schon seit geraumer Zeit gegen die Wiederwahl von Wendy Becker, der seit 2019 amtierenden Präsidentin. Anfang Juli hatte Logitech angekündigt, dass Becker bei der Generalversammlung im Herbst 2025 nicht mehr kandidieren werde. Borel will aber, dass sie bereits 2024 abtritt und hatte daher zuletzt Gecht vorgeschlagen, obwohl dieser den Posten bislang ablehnt. © Keystone-SDA
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