Mitte-Präsident Gerhard Pfister will nicht Bundesrat werden. Er habe beschlossen, nicht für die Nachfolge der zurückgetretenen Mitte-Bundesrätin Viola Amherd zu kandidieren, sagte er im Interview mit dem "Tagesanzeiger" von Samstag. Das Amt würde nicht zu ihm passen.

Mehr Schweiz-Themen finden Sie hier

Er habe sich natürlich gefragt, ob er das Amt ausführen könnte, sagte er im Interview. "Und bei aller Bescheidenheit: Ich würde mir das Amt zutrauen." Aber er habe sich auch gefragt, ob das Amt zu ihm passe. Und da sei er zum Schluss gekommen: nein.

Wer ihn näher kenne wisse, dass er kein glücklicher Bundesrat wäre. Er liebe den Diskurs, er debattiere und streite gerne. "Dazu brauche ich eine gewisse persönliche Freiheit", sagte Pfister. Als Parteipräsident habe er die, als Bundesrat "sicher nicht mehr".

Mitte-Bundesrätin Viola Amherd gab am Mittwoch ihren Rücktritt aus dem Bundesrat bekannt. Eineinhalb Wochen zuvor hatte Pfister verkündet, dass er im Sommer sein Amt als Parteipräsident abgeben werde. Dieser Doppelrücktritt mache die Leute etwas nervös, sagte Pfister im Interview. Es gebe jetzt plötzlich viele Karrieremöglichkeiten. Als Parteipräsident wolle er aber noch sein möglichstes Tun, um zu einem "fairen, transparenten und ruhigen Wettbewerb" beitragen zu können.

Doch die Zeit drängt. Die Nachfolge von Viola Amherd wird bereits am kommenden 12. März von der vereinigten Bundesversammlung gewählt. Gemäss Pfister wird voraussichtlich an der Fraktionssitzung vom 21. Februar über das Ticket entscheiden. An der Delegiertenversammlung am 22. Februar in Visp werden sich die nominierten Kandidierenden der Basis präsentieren können.   © Keystone-SDA

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.