Muslimische Gefangene haben in einem Gefängnis in Graubünden offenbar Schweinefleisch zu essen bekommen. Konsequenzen hatte das bereits für den Metzger.

Mehr Schweiz-Themen finden Sie hier

In der Justizvollzugsanstalt Realta in Cazis GR haben die Behörden nach einer Hausdurchsuchung undeklariertes Schweinefleisch in Rindfleischprodukten gefunden. Mehrere muslimische Häftlinge seien davon betroffen gewesen. Dem Metzger wurde gekündigt.

Wegen einer Strafanzeige von Gefängnisinsassen seien im September neun Rindfleischprodukte bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmt worden, sagte der Leiter des kantonalen Amts für Justizvollzug, Mathias Fässler am Dienstag vor den Medien in Chur.

Im Rindfleisch befanden sich "sehr hohe Schweinefleischanteile"

Die nun darin gefundenen "sehr hohen Schweinefleischanteile" führten unterdessen zur sofortigen Freistellung des Metzgers, so Fässler weiter. Von den über 200 Inhaftierten seien etwas weniger als die Hälfte muslimisch.

Die Behörden entschuldigten sich am Dienstag für die Falschdeklaration. Erste Massnahmen betreffen neben der Freistellung auch den Bezug von Fleischprodukten. Bis auf Weiteres würden diese nur noch durch Dritte bezogen. (sda/bearbeitet von mbo)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.