Zwölf Brände wurden 2022 südlich der Stadt Solothurn gelegt. Gut zwei Jahre später steht nun der Angeklagte vor Gericht - und gibt Auskunft über sich und sein Gefühlsleben.
Im Prozess zu den Bränden im solothurnischen Wasseramt hat der angeklagte, 35-jährige Schweizer am Montagmorgen erstmals ausgesagt. Es ging vorerst um seine Person. Zu den konkreten Anschuldigungen, zwölf Brände gelegt zu haben, wurde er noch nicht befragt.
Der 35-Jährige wirkte vor dem Amtsgericht wie ein unauffälliger Geschäftsmann, mit Brille, kurz geschnittenen Haaren und Bart. Gemäss Anklage bestreitet er die zwölf vorgeworfenen Brandstiftungen. Offenbar bestand beim Angeklagten ein Alkoholproblem.
Angeklagter war Feuerwehrmann
Zur Brandserie und den Feuerwehreinsätzen sagte er vor Gericht: "Es war sehr belastend. Wann geht es wieder los? Man musste damit rechnen, dass es weitergeht." Im Rahmen der Ermittlungen der Justizbehörden besuchte er vor dem Prozess die Tatorte der Brandstiftungen. "Die Erinnerungen wurden wieder mehr präsent."
Bei seiner Feuerwehr ist er seit seiner Festnahme im Mai 2022 nicht mehr Materialwart. Er sei dispensiert worden, sagte er. "Es war für mich klar, man macht Feuerwehr", sagte er zu seiner früheren Motivation. Vor der Brandserie sei es ihm nicht so gut gegangen, sagte er in der Befragung. Er hatte Liebeskummer.
Grosses Publikumsinteresse
Die Staatsanwaltschaft klagte den Schweizer wegen mehrfacher Brandstiftung an. Er soll im Frühling 2022 insgesamt zwölf Brände in der ländlichen Region Wasseramt südlich der Stadt Solothurn gelegt haben. Es entstand ein Schaden an Gebäuden und Mobiliar von rund 5,7 Millionen Franken, wie aus der Anklageschrift hervorgeht.
Das Amtsgericht verhandelt den Fall im Saal des Obergerichts: Knapp 40 Privatpersonen verfolgen den Prozess. (SDA/bearbeitet von phs)
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