Der ÖV-Verband will bei Billettkäufen mehr Toleranz walten lassen. Allerdings soll dies nur für Züge gelten.
Der Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV) ist für mehr Toleranz bei Billettkäufen kurz nach Abfahrt – aber nur im Zug. "Eine Toleranz von zwei Minuten bei Trams und Bussen in Städten einzuführen, ergibt keinen Sinn [...]", so Ueli Stückelberger.
In einem solchen Fall könnten Kontrollen gleich ganz eingestellt werden, weil dann noch mehr Leute keine Billette kauften. "In Zügen hingegen braucht es vielleicht eine höhere Toleranz. Solche abgestuften Regeln werden derzeit diskutiert", sagte Stückelberger in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit CH Media.
Bundesamt für Verkehr kritisierte Praxis der SBB
Im Dezember hatte das Bundesamt für Verkehr (BAV) die Praxis der SBB, erst bei der Abfahrt gelöste Billette nicht zu akzeptieren, als nicht mit dem Personenbeförderungsgesetz vereinbar kritisiert.
Stückelberger kann dem Vorgehen des BAV nichts abgewinnen: "Ich verstehe nicht, dass das BAV so laut Kritik übt. Man hätte das Gespräch mit der Branche suchen können. Zudem ist die Nulltoleranz nicht per se dumm, sondern je nach Transportmittel schlicht notwendig." (SDA/tas)
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