Die Orell Füssli-Gruppe hat im Buchhandel weiter zugelegt. Die Orell Füssli Thalia, an der die Gruppe zu 50 Prozent beteiligt ist, erwirtschaftete knapp 249 Millionen Franken. Davon entfällt je die Hälfte auf Orell Füssli und den deutschen Partner Thalia.

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Damit trug das Buchgeschäft mit 125 Millionen Franken fast die Hälfte zum Umsatz der Industrie- und Handelsgruppe Orell Füssli von 253 Millionen Franken bei, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die übrigen Umsätze erzielt die Gruppe im Sicherheitsdruck, wo auch die Schweizer Banknoten gedruckt werden, und im Industriesegment Zeiser.

Marktführerschaft ausgebaut

Im Vergleich zum Vorjahr legten die Buchverkäufe 2024 um 6 Prozent zu. Gemäss eigenen Angaben konnte Orell Füssli damit die Marktführerschaft im Schweizer Buchhandel weiter auszubauen.

Das Wachstum trug nicht zuletzt der Ausbau des Filialnetzes bei. Insgesamt sechs neue Buchhandlungen eröffnete Orell Füssli im vergangenen Jahr, vier davon an den Bahnhöfen Chur, Aarau, Winterthur und Zug. Die beiden weiteren Filialen entstanden im Einkaufszentrum Letzipark in Zürich und im Einkaufsquartier in Uster im Zürcher Oberland.

Zudem übernahm Orell Füssli im Rahmen von Nachfolgelösungen eine weitere Buchparadies-Filiale im Einkaufszentrum 'Mall of Switzerland' im luzernischen Ebikon und die Buchhandlung Rapunzel am Bahnhof in Liestal im Baselbiet Im laufenden Jahr soll das Filialnetz weiter ausgebaut und damit das Umsatzwachstum weiter vorangetrieben werden.

Immer mehr eBooks

Der Online-Handel gewinnt jedoch zunehmend an Bedeutung. Laut Orell Füssli ist der Umsatz im E-Commerce im Jahr 2024 erneut deutlich gestiegen. Das Unternehmen sieht auch positive Rückwirkungen auf den stationären Handel. So hätten sich 10 Prozent aller Onlinekunden ihre Bestellung in eine Filiale liefern lassen.

Immer beliebter wird auch das Lesen auf dem Tablet oder Handy. Orell Füssli zeigt sich überrascht, wie stark das digitale Geschäft mit E-Books und E-Readern gewachsen ist. Ein Grund dafür sei die persönliche Beratung und der Service in den Buchhandlungen. Damit hebe man sich von der Konkurrenz ab.

Als weiteren Grund nennt das Zürcher Traditionsunternehmen die 2022 eingegangene Partnerschaft mit Skoobe: Der Münchner Anbieter von E-Book-Abonnements habe sich im deutschsprachigen Raum etabliert und entwickle sich nachhaltig.

Erfolg mit Lehrbüchern

Wesentlich zum Erfolg der Gruppe trägt inzwischen auch das Verlagsgeschäft mit Bildungsmedien, juristischen Medien und Kinderbüchern bei. Orell Füssli ist heute einer der führenden Anbieter von Lehr- und Lernmedien in der Schweiz. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Übernahme des Lehrmittelverlags Hep im Jahr 2022.

Auch hier setzt Orell Füssli verstärkt auf das digitale Geschäft. So entwickelt der Hep Verlag gemeinsam mit Partnern einen Prototyp für ein KI-gestütztes Gesprächstraining. Zudem wurde das digitale Lehrmittel "myKV" für die dreijährige KV-Lehre weiter ausgebaut.

Die Verlage fasst Orell Füssli zusammen mit Procivis, einem Anbieter von Softwarelösungen für elektronische Identitäten und digitale Nachweise, als "übrige Geschäftsfelder" zusammen. Sie trugen 2024 17,3 Millionen Franken zum Gruppenumsatz bei.  © Keystone-SDA